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Bewährungsprobe #49

Die Bewährungsprobe widmet sich Fragen zur Kunstproduktion und den jeweiligen Arbeitsbedingungen.
Marlene Lahmer arbeitet in ihrer skulpturalen Praxis an Fragen wie: Was sagt die Glasverarbeitung über Umwelt- und Arbeitsbedingungen? Wie können Biografie und Fiktion ineinandergreifen, um emanzipatorische Erzählungen zu formen?
Alja Piry arbeitet an der Schnittstelle von bildender Kunst und Literatur. In ihren fotografischen Serien oder textuellen Arbeiten wendet sie sich den scheinbar unwichtigen, ausgegrenzten oder übersehenen Phänomenen des sozialen, natürlichen und emotionalen Lebens zu.
Text und Lyrik sind für beide Künstlerinnen ein Gegengewicht zur bildnerischen Praxis.

Marlene Lahmer, Künstlerin, Wien
Alja Piry, Künstlerin, Wien
Moderation: Johannes Franz-Figeac, Künstler, Wien

https://youtube.com/live/_dsOdIxrMmo

Climate Engineering

Seit einigen Jahren sind Technologien, die die Folgen des anthropogenen Klimawandels rückgängig machen sollen, in den Klimaschutzplänen des Weltklimarats eingeplant. Um das Schlimmste zu verhindern, werden Projekte für einen „Plan B“ entwickelt, mit denen entweder die Sonne zwecks Abkühlung der Erde „abgeschattet“, oder aber das bereits emittierte Kohlendioxid wieder aus der Luft herausgeholt werden soll. Sogenanntes Climate Engineering, das Herumbasteln am Klima, ist nach offiziellen Verlautbarungen inzwischen unverzichtbar geworden. Wie können diese Vorhaben gesellschaftspolitisch eingeschätzt werden? Und wie sinnvoll sind sie aus einer Perspektive sozialer Gerechtigkeit?

Annette Schlemm, Physikerin und Philosophin, Milda / Thüringen
Moderation: Martin Birkner, Mandelbaum Verlag, Wien

Anette Schlemm, Climate Engineering. Wie wir uns technisch zu Tode siegen, statt die Gesellschaft zu revolutionieren, Wien: Mandelbaum 2023

https://youtube.com/live/c4O1uBOIqK4

Einfacher Hausrat

Im Jahr 1916 rief die k. k. Kunstgewerbeschule Wien den Wettbewerb „Einfacher Hausrat“ aus, um preiswerte Möbel für die durch den Krieg verarmte Bevölkerung zu schaffen. Die Künstlerin Eva Engelbert nimmt das Thema zum Ausgangspunkt ihres Buches. Im Gespräch mit Jenni Tischer geht sie der Frage nach, welche Parallelen es zwischen den Ersatzstoffen aus dem Ersten Weltkrieg und der aktuellen Erforschung nachhaltiger Materialien gibt – zwischen Leerstellen in der Geschichtsschreibung und der Wiederbelebung traditioneller genderspezifischer Rollenverteilung. Welches widerständige Potenzial haben längst vergessene Praktiken und können sie zu einem empathischen und gleichberechtigten Zusammenleben beitragen?

Eva Engelbert, Künstlerin, Wien
Jenni Tischer, Künstlerin, Wien

Eva Engelbert, Thomas Geiger, Astrid Seme (Hg.), Einfacher Hausrat. Auch beim Stehen in Bewegung bleiben, Wien: Mark Pezinger Books 2023

Postmigrantisches Wien

Keine Stadt ohne Migration: Zuwanderung hinterließ ihre Spuren in historischen Urbanisierungsprozessen, wie sie auch die Gegenwart unserer Städte prägt. Aber spiegelt sich diese Realität auch in den etablierten Institutionen der Stadt? Werden sie der Pluralität gesellschaftlicher Verhältnisse gerecht? Wie steht es um den Zugang zu Ressourcen, zu Räumen und Infrastrukturen, wie um die Teilhabe an den Entscheidungsprozessen um das städtische Zusammenleben? Und was bedeuten sie alle für die Perspektive einer möglichen solidarischen Stadt?

Gordana Crnko, IG Kultur Wien
Mbatijua Hambira & Marissa Lôbo, Kültür Gemma, Wien
Araba Evelyn Johnston-Arthur & Gabriela Urrutia Reyes, MUSMIG, Wien
Ivana Pilić, Moderatorin, Autorin, D/Arts, Wien
Amila Širbegović, TU Wien
Moderation: Michael Klein & Maik Novotny, ÖGFA, Wien

Eine Veranstaltung der ÖGFA – Österreichische Gesellschaft für Architektur.
Anmeldung: www.oegfa.at

Salon Philosophique

Im Bereich von Long Covid – also über viele Monate bis Jahre bleibenden Krankheitsfolgen von Covid – haben sich Prozesse wie Verdrängung, Verleugnung und projektive Dynamiken nicht nur abgewickelt, sondern verwickelt. Ein somatisches Zustandsbild postviraler Natur (ähnlich, aber schwerer und häufiger wie bei anderen viralen Erkrankungen) wurde und wird auch in seinen neurologischen Aspekten zu einem psychoneurotischen Agieren umgedeutet – auch von Mediziner*innen. Für die tatsächlich Betroffenen ist das ein mehrfacher Nachteil, da die gesundheitliche Schwächung durch einen partiellen Neglect noch in Ihren Auswirkungen multipliziert wird.

Georg Psota, Psychiater und Neurologe, Chefarzt der Psychosozialen Dienste in Wien

Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Sozialästhetik und psychische Gesundheit der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien gemeinsam mit dem Stiftungsfonds Erwin Ringel Institut.

Anmeldung: michael.musalek@sfu.ac.at