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Salon Philosophique

All unser Erleben und Handeln ist in Atmosphären gegossen. Sie begegnen und begleiten uns nicht nur in unserem Alltag, sondern beeinflussen auch markant und in vielfacher Hinsicht unser Wahrnehmen, Denken und Handeln. Auch wenn wir zumindest mehr als fünfzig verschiedene Atmosphären erlebnismäßig voneinander unterscheiden können, fällt es uns doch schwer, sie begrifflich allgemein verbindlich zu fassen. Atmosphären bzw. Auren sind, wie es Walter Benjamin in seiner Schrift Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit ausdrückte „ein sonderbares Gespinst aus Raum und Zeit: einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie auch sein mag …“
Wir können Atmosphären aber nicht nur als leiblich unmittelbar erfahrbare Phänomene sinnlich wahrnehmen, sondern sie auch selbst produzieren. Ein umfassendes und vertieftes Wissen um ihre Entstehungsbedingungen und Produktionsmechanismen eröffnet uns die Möglichkeit gemeinsam diejenigen Atmosphären zu schaffen, die uns ein Leben in schönem, florierenden und fruchtbringenden Miteinander-Sein erlauben.

Michael Musalek, Psychiater, Neurologe, Psychotherapeut, Wien / Berlin

Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Sozialästhetik und psychische Gesundheit der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien gemeinsam mit dem Stiftungsfonds Erwin Ringel Institut.

Anmeldung: michael.musalek@sfu.ac.at

Bewährungsprobe #47

Die Bewährungsprobe widmet sich Fragen zur Kunstproduktion und den jeweiligen Arbeitsbedingungen. Zwei unabhängige künstlerische Positionen werden vorgestellt, Möglichkeitsräume zeitgenössischer Kunstpraxis in Wien untersucht und Verbindungen hergestellt.
Denise Schellmann ist Künstlerin und Wissenschaftlerin. In ihrem Werk setzt sie sich mit den Widersprüchen und Gemeinsamkeiten zwischen Kunst und Wissenschaft, dem Sichtbaren und Unsichtbaren auseinander. Der schöpferisch-intuitive Arbeitsprozess spielt dabei eine Schlüsselrolle.
Für Julius Werner Chromecek liegt der Schwerpunkt seiner fotografischen Arbeit im Anthropozän. Erst spät zur künstlerischen Fotografie gestoßen, untersucht er die Möglichkeiten des (analogen) Mediums.
Beide Künstler*innen vereint, dass sie keinen exklusiv-fachlichen Blick auf die Kunst werfen und das wissenschaftliche Arbeiten, welches andere Prämissen als die Kunstpraxis mit sich führt, in ein Spannungsfeld zur Kunst setzen.

Denise Schellmann, Künstlerin, Wien
Julius Werner Chromecek, Künstler, Wien
Moderation: Johannes Franz-Figeac, Künstler, Wien

https://youtube.com/live/JKsPElwR1i4

Der Mensch, die Person und das Wesen

Maria Pober untersucht die Versprachlichung der wichtigsten Überbegriffe wie „der Mensch“, „die Person“ und „das Wesen“ und seiner Synonyme. Sie gelten in der Regel als genderinklusiv, also für alle menschlichen Wesen, selbst in der Feministischen Linguistik und Genderlinguistik. Ob dem wirklich so ist, wird einer gender-kritischen Untersuchung sowohl in grammatischer als auch in semantischer Hinsicht unterzogen. In der Spannung zwischen traditionellen Regeln und progressivem Sprachgebrauch wird in diesem Buch die Heteronormativität von Überbegriffen analysiert sowie für die Einführung einer genderinklusiven Lexikalisierung und Sprachpraxis plädiert.

Maria Pober, Lehrbeauftragte, Sprachwissenschaft / Germanistik, Universität Wien

Maria Pober, Redefining the Hypernym Mensch:in in German. Gender, Sexuality, and Personhood. Lanham: Lexington Books 2023

https://youtube.com/live/PkHjQMcQ_rk

Bewährungsprobe #48

Die Bewährungsprobe widmet sich Fragen zur Kunstproduktion und den jeweiligen Arbeitsbedingungen.
Die Objekte und raumbezogenen Installationen von Karin Hatwagner entstehen aus dem Material, welches anderen unnütz geworden ist. Die Material-Fragmente überlagern sich und werden in eine neue Handlung übersetzt.
Anna Weberberger macht ihr Umfeld zum Material. Ihre Interventionen verwandeln das Alltägliche in situative Räume für augenzwinkernde Reflexion, Interaktion und Kritik. Zwischen Plastik, Readymade und Performance unterstreicht sie so das Absurde im Kern normierten Zusammenlebens.
Beide Künstlerinnen geben Vorgefundenem eine neue Form und Bedeutung. Die verschiedenen Umgangsweisen mit Bestehendem öffnen unserer Vorstellungskraft die Tür, wie man mit Leichtigkeit einem belastenden Erbe begegnen könnte.

Karin Hatwagner, Künstlerin, Wien
Anna Weberberger, Künstlerin, Wien
Moderation: Johannes Franz-Figeac, Künstler, Wien

https://youtube.com/live/HlkbmzTaQ4M

Salon Philosophique

Im Bereich von Long Covid – also über viele Monate bis Jahre bleibenden Krankheitsfolgen von Covid – haben sich Prozesse wie Verdrängung, Verleugnung und projektive Dynamiken nicht nur abgewickelt, sondern verwickelt. Ein somatisches Zustandsbild postviraler Natur (ähnlich, aber schwerer und häufiger wie bei anderen viralen Erkrankungen) wurde und wird auch in seinen neurologischen Aspekten zu einem psychoneurotischen Agieren umgedeutet – auch von Mediziner*innen. Für die tatsächlich Betroffenen ist das ein mehrfacher Nachteil, da die gesundheitliche Schwächung durch einen partiellen Neglect noch in Ihren Auswirkungen multipliziert wird.

Georg Psota, Psychiater und Neurologe, Chefarzt der Psychosozialen Dienste in Wien

Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Sozialästhetik und psychische Gesundheit der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien gemeinsam mit dem Stiftungsfonds Erwin Ringel Institut.

Anmeldung: michael.musalek@sfu.ac.at