Archive
January 2023
Unbearable future slipping through my fingers
Lecture Performance
Unbearable future slipping through my fingers is the first episode of the umbrella project “Fiction As A Reality We Missed”. The project navigates the practices of world-making from the state and below. The narrative of this lecture performance speculates the future of the infrastructure of the Egyptian space project and scientific research that portrays the state’s imagination. It weaves shrapnels of archival materials, hearsays, rumors, conspiracies, dreams, and events in order to propose a counter-fiction that might be a space to negotiate hope.
Mohamed Abdelkarim, Phd candidate, Academy of Fine Arts Vienna
In cooperation with PhD in Practice / Academy of Fine Arts Vienna.
Bewährungsprobe #43
Künstler*innengespräch
Die Veranstaltungsreihe Bewährungsprobe stellt zwei künstlerische Positionen aus Wien vor und widmet sich drängenden Fragen zur Kunstproduktion. Unter welchen Arbeitsbedingungen und mit welchem Material entstehen die jeweiligen Zugänge, um im Feld der Kunst die Welt zu verhandeln, die uns umgibt?
Cornelia Mittendorfer arbeitet in teils langfristigen Rechercheprojekten und den Bereichen Fotografie, Text, Video mit performativen Elementen. Ein besonderes Interesse gilt Räumen und ihrer Rolle im Imaginären – nicht nur im Hinblick auf ihr sozio-politisches Erbe.
Seth Weiners Arbeit nutzt eine breite Palette von Medien, in denen er die Lücken zwischen architektonischer Fiktion und sozialer Konvention erforscht, um sowohl tatsächliche als auch imaginäre räumliche Umgebungen zu schaffen.
Cornelia Mittendorfer, Künstlerin, Wien
Seth Weiner, Künstler, Palais des Beaux Arts Wien
Moderation: Johannes Franz-Figeac, Künstler, Wien
Lucien Kroll in Berlin-Hellersdorf
Buchpräsentation
Auf Einladung der Berliner Wohnbaugesellschaft WoGeHe sollte der belgische Architekt Lucien Kroll 1994 die großdimensionierten Siedlungsformate von Berlin-Hellersdorf überarbeiten. Er entwickelte gemeinsam mit Anwohner_innen einen wilden Rück- und Umbauprozess des downscalings, um das modulare Prinzip der DDR-Großtafelbauweise für die Bewohner_innen adaptierbar zu machen. Leider scheiterte das Vorhaben.
1996 erschien im Pariser Verlag L’Harmattan die kleine französische Dokumentationsbroschüre ENFIN CHEZ SOI, Réhabilitation de Préfabriqués (ENDLICH ZU HAUSE, Sanierung von Fertigteilgebäuden). Eine deutsche Version steht bis heute aus.
Nach einer Posterkampagne und einer Ausstellung in der station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf bereiten die Herausgeber Jochen Becker & Jesko Fezer nun für den adocs Verlag/Hamburg eine kontextualisierte Übersetzung vor. Das Buch macht die Texte und das reiche historische Bildmaterial allgemein zugänglich. Gespräche mit damals Beteiligten, Texte der Herausgeber sowie ein Bild-Essay des Fotografen Arne Schmitt zu Resten in Hellersdorf sowie gebauten Projekten in Belgien und den Niederlanden ordnen den radikalen Planungsvorschlag Krolls in Geschichte und Gegenwart ein. Gestaltung: Madeleine Stöber.
Jochen Becker, Autor, Kurator, Dozent, Berlin
Jesko Fezer, Gestalter, Herausgeber Bauwelt Fundamente, Dozent, Berlin
Moderation: Michael Klein & Christina Linortner, ÖGFA, Wien
Eine Veranstaltung der ÖGFA – Österreichische Gesellschaft für Architektur.
Anmeldung: www.oegfa.at
Kunst und Klasse 2/3
Störfaktor Arbeiter*innenklasse
Kunst und Kultur sind von Machtstrukturen durchzogen.Sichtbar werden Klassenverhältnisse auch in den Ausbildungsstätten: Es sind künstlerische Institutionen selbst,die sich in ihrem Selbstverständnis an ein bürgerliches Publikum richten und Vorstellungen von sozialen Klassen reproduzieren.
Was heißt es, in der Armuts- oder Arbeiter*innenklasse aufgewachsen zu sein und sich als Künstler*in behaupten zu müssen? Existieren überhaupt Stipendien und Netzwerke? Mit welchem Kapital stattet das Künstler*innendasein (auch prekäre) Künstler*innen aus? Und birgt die „Klassenreise“ das radikale Potenzial, das bürgerliche Selbstverständnis zu erschüttern?
Jakob Lena Knebl, Künstler*in und Professor*in, Universität für angewandte Kunst Wien
Jelena Micić, Künstlerin und Kuratorin WIENWOCHE, Wien
Moderation: Julischka Stengele, Künstlerin und Performerin, Wien
Culture in War
Discussion
Before Ukraine was invaded by the Russian aggressor, an emerging cultural life was flourishing. During this genocidal war, many art institutions have been working on programs under extremely brutal conditions, helping to keep a civil society and a cultural perspective alive. Olga Zhuk and Bozhena Zakaliuzhna will talk about their strategies to stage art in Kyiv and Lviv: Under conditions of war, how is culture possible? What is the meaning of cultural work in this recent context?
Olga Zhuk, Deputy Director Art Arsenal, Kyiv
Bozhena Zakaliuzhna, Director Jam Factory Art Center, Lviv
Moderation: Vasyl Cherepanyn, Visual Culture Research Center, Kyiv
Fragile Klänge
Buchpräsentation und Screening
Kann Musik „mit anderen Ohren“ gehört werden? Die Komponistin und künstlerische Forscherin Pia Palme stellt ihr aktuelles Buch vor und berichtet von ihrer Arbeit über die Fragilität der Klänge. Ihre These ist, dass eine feministische und ökologische Grundhaltung persönliche Hörgewohnheiten verändern kann. Das Hintergrundrauschen wird wahrgenommen, ein Raum in seiner Tiefe ausgelotet.
Pia Palme, Komponistin, Performerin, Wien
Irene Lehmann & Pia Palme (Hg.), Sounding Fragilities. An Anthology, Hofheim: Wolke Verlag 2022
Videoscreening: Cryology, Pia Palme 2022, 17 Min.
50 Jahre Wachstumskritik
Ökologiediskurse der 1970er Jahre
50 Jahre nach der Ölkrise und 51 Jahre nach dem Bericht „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome diskutieren wir über Abbruchmoratorien, CO2-Bilanzen und eine mögliche Architektur der Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft, die den Wachstumsimperativ korrigiert. Das legt die Fragen nahe: Warum erst jetzt? Was haben wir versäumt?
Denn bereits in den 1970er Jahren wurden von Architekt*innen Gegenpositionen zum Abbruch-und-Neubau-Paradigma des Bauwirtschaftsfunktionalismus der Nachkriegszeit formuliert. Am Wiener Spittelberg und in Berlin-Kreuzberg wurden die drohenden Kahlschlagsanierungen durch Bürgerinitativen abgewendet und die sanfte Stadterneuerung eingeführt – in Wien unter initiativer Beteiligung der ÖGFA. In Folge des gesellschaftlichen Umbruchjahrs 1968 wurden kollektive Wohnformen entwickelt, die oft von ökologischen Grundgedanken getragen wurden.
Wie unterscheiden sich die Lösungsvorschläge und die Ideen von damals und heute? Was wurde erreicht, und was ist gescheitert? Warum gerieten die Ökologiediskurse in der Architektur in den 1980er und 1990er Jahren weitgehend in Vergessenheit, und wie haben sich die Bedeutungen von Klima und Ökologie in der Architektur geändert? Wo können wir heute wieder anknüpfen? Welches Wissen der Vergangenheit lässt sich dafür nützen?
Rudolf Kohoutek, Architekt, Stadtforscher, Autor, Wien
Brigitte Redl-Manhartsberger, Zeichnerin, Architekturvermittlerin, Grüne Aktivistin, Wien
Fritz Waclawek, Architekt, Wien
Kollektiv AKT, Architekturkollektiv, Wien
Marie-Theres Okresek, Gründungsmitglied bauchplan ).(, München / Wien / Köln
Moderation: Maik Novotny & Andreas Vass, ÖGFA, Wien
Eine Veranstaltung der ÖGFA – Österreichische Gesellschaft für Architektur.
Anmeldung: www.oegfa.at
feminismen diskutieren
Topographie der Einbildungskraft
Was für ein Selbstverständnis von Kunst, von Gesellschaft ist möglich, wie kann unsere Einbildungskraft gefasst werden, und wie kann sie heute wirksam sein, nachdem die Realität von Auschwitz als unüberbrückbarer Abgrund das Denken wie die Kultur bestimmt?
Ausgehend von Adornos einflussreichem Diktum, was Kultur nach Auschwitz überhaupt sein könne, nimmt Sabine Kock zentrale Argumentationen von Adorno und Horkheimer, Arendt, Lyotard, Kofman und Didi-Huberman in den Blick: Einbildungskraft ist eine unabdingbare philosophische Kategorie und gesellschaftliche Kraft, Kant erweist sich dabei als zentrale Referenz.
Sabine Kock, Philosophin und Kulturwissenschafterin, Wien
Moderation: Sabine Prokop, VfW, Wien
Sabine Kock, Topografie der Einbildungskraft. (Re-)Lektüren aus dem Diskurs des Gedenkens, Wien: Passagen Verlag 2022
In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafteri*nnen.
Kunst und Klasse 3/3
Poverty Chic vs. Working Class Hero
Das Proletariat wird gesellschaftsfähig, wenn es von privilegierten Klassen imitiert werden kann, als künstlerisches Zitat tauglich oder als soziales Experiment erfahrbar ist. Das Spiel mit Symbolen und Codes ist vielschichtig: Bobos erfreuen sich in authentisch abgeranzten Beisln an Taschen mit Aldi-Logos für mehrere hundert Euro. Studierende aus der Oberschicht frönen dem „Poverty Chic“ und zeigen, dass sie reich genug sind, um es sich leisten zu können, arm auszusehen.
Welche Rolle spielt die Vereinnahmung von Lebensweisen und Symbolen der Arbeiter*innenklasse in der Kunst, der Musik und im Theater? Welche unterschiedlichen Zugänge sind möglich? Gibt es Kulturformen, die klassenverbindend sind?
Sarah Held, Kulturwissenschaftlerin und Kunstschaffende, Wien
Stefanie Sargnagel, Autorin, Cartoonistin, Wien
Moderation: Brigitte Theißl, Journalistin, Wien
February 2023
Ost*Post-Café
Vernetzung und Diskussion
Der von der Community proklamierte Begriff „Post-Ost“ ist aus der dringenden Notwendigkeit einer Selbstermächtigung entstanden.
Das neue Ost*Post-Café ermöglicht einen persönlichen Austausch von in Österreich lebenden (post-ost-)migrantischen Vertreter*innen unterschiedlicher Generationen: Wie können Personen aus dem ehemaligen Ostblock und Ex-Jugoslawien an diskriminierenden Erfahrungen und intersektionalen Ausschlussmechanismen gemeinsam wachsen? Wie können Fragmente eigener Biografien und gelebte Expertisenzu Empowerment beitragen?
Durch die Sichtbarmachung gemeinsamer Anliegen sowie radikaler Verschiedenheiten sollen Visionen im Umgang mit der Post-Ost-Debatte angeregt werden.
Milan Mijalkovic, Architekt, Künstler und Autor, Wien/Skopje/Belgrad
Moderation: Małgorzata Oliwa, Lektorin, Kunstpädagogin, Akademie der bildenden Künste Wien
Anmeldung: m.oliwa@akbild.ac.at
Kunst und Demenz
Präsentation und Gespräch
125 Millionen Menschen leiden weltweit unter Demenz, darunter 10 Millionen in Europa. Persönliche und gesellschaftliche Herausforderungen sind die Folge. Das Projekt DEMEDARTS erforscht Wahrnehmungs- und Handlungsmuster im Kontext einer alternden Gesellschaft. Wie können Kunst und Design dazu beitragen, das Lebensgefühl von Betroffenen zu verbessern? Wie kann eine generationenübergreifende Solidarität mit dementen Personen gewährleistet werden?
Brigitte Hauptner, Kunsthistorikerin, Mal-/Gestaltungstherapeutin, Wien
Ruth Mateus-Berr, Künstlerin, Forscherin, Sozialdesignerin, Universität für angewandte Kunst Wien
Pia Scharler, Designerin und künstlerische Forscherin, Universität für angewandte Kunst Wien
Moderation: Juliane Nagiller, Journalistin, Ö1, Wien
DEMEDARTS Dementia.Empathy.Education.Arts. – Programm zur Entwicklung und Erschließung der Künste. Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung der Universität für angewandte Kunst Wien.
March 2023
Ost*Post-Café
Vernetzung und Diskussion
Das neue Ost*Post-Café ermöglicht einen persönlichen Austausch von (post-ost-)migrantischen Vertreter*innen unterschiedlicher Generationen. Ani Menua, Künstlerin und Übersetzerin der armenischen Sprache, stellt „performative Poetik“ als anarchistischen Akt vor: Welche transformatorischen Bilder entstehen, wenn die Technik der Übersetzung nicht greift? Auf welche Bilder muss man verzichten, wenn man sich täglich zwischen mehreren Sprachen bewegt? Persönliche Bildassoziationen formen eine neue Sprache, die grammatikalischer und orthografischer Richtigkeit gegenüber steht. Sprache bleibt ein unmittelbares Experiment – gezeichnet, gesprochen, gelesen.
Ani Menuas Arbeit hat aufgrund der politischen Situation aktuelle Brisanz, ihre Kunst eröffnet neue Ansätze für die Bildungs- und Vermittlungsarbeit: Wie kann das gestalterische Potenzial bei Personen mit nichtdeutscher Erstsprache, die aufgrund ihrer Mehrsprachigkeit auf ein breites Spektrum vom Bild- und Wortwelten zugreifen können, gehört werden?
Ani Menua, Künstlerin, Podcasterin, Übersetzerin, Berlin
Moderation: Małgorzata Oliwa, Lektorin, Kunstpädagogin, Akademie der bildenden Künste Wien
Der Halle-Prozess
Buchpräsentation
Am 9. Oktober 2019, dem jüdischen Feiertag Jom Kippur, griff ein Rechtsterrorist erst die Synagoge, dann einen nahegelegenen Dönerimbiss im deutschen Halle an der Saale an. Im Laufe seines Anschlags ermordete er zwei Menschen und verletzte und traumatisierte viele weitere in Halle und Wiedersdorf.
Der Gerichtsprozess gegen den Täter im Jahr 2020 wurde durch das Buch Der Halle-Prozess: Mitschriften umfänglich dokumentiert.
Der Folgeband beleuchtet Aspekte und Hintergründe der Tat, des juristischen Verfahrens und politischer und gesellschaftlicher Konsequenzen und Strategien gegen antisemitische, rassistische und frauenfeindliche Gewalt.
Christina Brinkmann, Kunstwissenschafterin, Herausgeberin, Halle (Saale)
Hannah Englisch, Kommunikationsdesignerin, Kassel
Nils Krüger, Kommunikationsdesigner, Leipzig
Matthias Peter Lorenz, politischer Theoretiker, Autor, Wien
Andreas Peham, Rechtsextremismus- und Antisemitismusforscher, DÖW, Wien
Christina Brinkmann, Nils Krüger, Jakob Schreiter (Hg.), Der Halle-Prozess: Hintergründe und Perspektiven, Leipzig: Spector Books 2022
This War Will Not End in Ukraine
Book Presentation
How can the horror of the war in Ukraine be analyzed without falling into simplifications? And what could emancipatory politics possibly look like in the age of a global war regime? Raúl Sánchez Cedillo dares a critical advance beyond the usual discourse. His book This War Will Not End in Ukraine. Arguments for a Constituent Peace (originally written in Spanish and translated into German) should set off a long overdue debate about what an up-to-date antiwar stance can look like today.
It argues, in an increasingly chaotic and devastated world, “peace” is unthinkable without a radical social and ecological change in course. Instead of taking sides with one of the parties of war, Sánchez Cedillo places attempts to create new social institutions that are not based on the exploitation of humans and the environment in the center of his political outlook. Against the all-pervasive militarization, the book fights for a socioecological common, for a democratic power from below and a constituent peace.
Raúl Sánchez Cedillo, philosopher und social activist, Fundación de los Comunes (Spain)
Moderation: Katerina Anastasiou
Raúl Sánchez Cedillo, Dieser Krieg endet nicht in der Ukraine. Argumente für einen konstituierenden Frieden, transversal texts 2023.
In cooperation with transversal texts.
Geh Denken!
tin*stories erzählen
Trans*, inter* und nicht-binär (tin*) sind kein Trend – das zeigt ein Blick in die Geschichte. Doch leider werden Geschichten, die nicht in die weiße, cis-, endo-, heteronormative Perspektive von Geschichtsschreibung passen, viel zu selten erzählt und damit unsichtbar gemacht. Der Sammelband tin*stories. Trans | inter | nicht-binäre Geschichte(n) seit 1900 will das anhand verschiedener Beiträge ändern. Anton Schulte hat darin einen Text veröffentlicht, der die Lebensgeschichten von zwei trans* Personen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Frankfurt am Main und Wien erzählt. Im Rahmen seines Masterstudiums in Queer History am Goldsmiths College in London stieß er auf die Akten von Walter H. und Ernestine W. Anton wird seine Recherche vorstellen und mit uns besprechen, wie die Lebensrealität von trans* und geschlechtsunkonformen Personen in einer Gesellschaft aussah, in der Abweichung von der biologistischen Geschlechtermatrix (oder -binarität?) als undenkbar galt.
Anton Schulte, Institut für Geschichte Martin-Luther-Universität Halle
In Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST.
Russlands Krieg
Wo bleibt der Widerstand?
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind in Russland Proteste ausgebrochen, mehr als 20.000 Menschen wurden festgenommen. Doch es gibt keine Massenproteste in Russland. Warum ist Putins Regime noch nicht zusammengebrochen? Warum protestieren nicht mehr Russ*innen gegen die Invasion? Wie ist der Krieg überhaupt möglich geworden?
Russische demokratische Sozialist*innen und Antikriegsaktivist*innen versuchen, diese Fragen zu beantworten, indem sie sich auf Daten aus erster Hand über Wirtschaft, Unterdrückung und öffentliche Meinung in Russland stützen. Sie analysieren die strukturellen Bedingungen, um zu verstehen, warum und wann dieser Krieg und diese Diktatur enden könnten.
Vlad Sijutkin, Russische Sozialistische Bewegung (RSD)
Maria, Russians against war
Moderation: Elfie Fleck
Eine Veranstaltung der Sozialistische Alternative (SOAL).
Dance of Urgency
Lecture
The project I Dance Alone observes dance floors from a bird’s eye view or what used to be considered the divine perspective. Crowds are analysed as microscopic samples. Zooming in on dancing gestures and anonymous dancing bodies has provided extensive knowledge and insight into club culture intimes of socio-political changes.
The project awarded Bogomir Doringer with the term “dance of urgency”, a dance that rises in times of personal and collective crises, and such a dance aims to empower individuals and groups.
Bogomir Doringer, PhD candidate at University of Applied Arts Vienna, Curator and Head of Education and Research at Nxt Museum, Amsterdam
feminismen diskutieren
Frauenbilder in der Neuen Rechten
Die Bedeutung von Frauen in der extremen Rechten hat einige Wandlungen durchlaufen. Lange Zeit galten sie als harmlose Mitläuferinnen, deren Daseinsgrund die Mutterrolle war.
Doch welche Rolle haben und spielen Frauen in einer sich neu formierenden und entsprechend organisierenden extremen Rechten im 21. Jahrhundert? In einem (eng begrenzten) Rahmen gibt es vielfältige Möglichkeiten, aktivistisch tätig zu sein. Wie sehen die Geschlechterbilder aus? Welche Funktionhat (Anti-)Feminismus von Rechts für Verschwörungsdenken?
Natascha Strobl, Politikwissenschafterin und Publizistin, Wien
Moderation: Sabine Prokop, VfW, Wien
In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafteri*nnen.
Salon Philosophique
Sozialästhetik des Essens und Trinkens
In Krisenzeiten erlebt das Kochen in den eigenen vier Wänden eine Renaissance. Wir gehen dabei wieder in uns, um für andere da zu sein. Der in Triest lebende Autor Veit Heinichen beschreibt diese „neue“ Küche so: „In Zeiten des Verzichts braucht es Tröstliches, Versöhnliches, man könnte dazu auch „Regressions-food“ sagen!“
Eine umwälzende Entwicklung hinsichtlich der Sozialästhetik des Essens und Trinkens ist keine Utopie, gibt es doch viele potenzielle Anhänger*innen, die vielleicht mit hilfreicher und freudvoller Begleitung mehr Lust und Geschmack darauf entwickeln könnten. Wer heute im Kreis der Lieben sitzt und dabei isst und trinkt, für den*die ist das Bild des hastig im Gehen essenden Homo sapiens vielleicht schon eine gruselige Erinnerung. Dabei geht es auch darum das gemeinsame Essen und Trinken als „Fest des Tages“, also den sozialen Höhepunkt, zu begreifen. Und beim Kochen selbst kann in der Einfachheit die Stärke liegen. Diese Stärke rührt vor allem daher, dass man beim Kochen in sich gehen muss und das Ergebnis dieser „Einkehr“ schlussendlich öffentlich am Tisch präsentiert wird. Und wie man sich beim Kochen fühlt, so schmeckt es dann auch.
Ute Andorfer, Psychologin, Foodbloggerin, Wien
Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Sozialästhetik und psychische Gesundheit der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien.
Vagabondage
Buchpräsentation
Vagabondage – eine soziale Bewegung aus Not, eine grenzüberschreitende Suche nach Freiheit oder ein Konzept, das die Kunst wie die Theorie beflügelt: Im Band Vagabondage werden all diese historischen und zeitgenössischen Facetten des Vagabundierens in Wien beleuchtet.
Von den Vagabund*innen-Kongressen in den 1920er Jahren geht es über nomadisierende Philosophie bis hin zu aktuellen Fragen zuWohnungslosigkeit und Migration sowie zu gegenwärtigen Ausdrucksformen in Straßenmusik und Straßenzeitung.
Lisa Bolyos, Straßenzeitung Augustin, Wien
Ljubomir Bratic, Mit-Initiator des Migrationsmuseums Wien
Enesi M., Performerin und Aktivistin bei AFRO-Rainbow Austria, Wien
Alexander Machatschke, Bundesarge Wohnungslosenhilfe Wien
Elena Messner, Mit-Initiatorin des Migrationsmuseums Wien
Moderation: Andreas Pavlic und Eva Schörkhuber
Andreas Pavlic & Eva Schörkhuber (Hg.), Vagabondage. Historischeund zeitgenössische Facetten des Vagabundierens in Wien, Wien: Sonderzahl 2022
In Kooperation mit dem Sonderzahl Verlag.
Wir sind die Neuen
Perspektiven für Wien
Es tut sich etwas in der Kulturstadt: Mit dem Foto Arsenal Wien ist nach vielen Jahren nun ein Fotomuseum (oder„Kompetenzzentrum“) fixiert, in einigen Institutionen weht ein frischer Wind.
Die kürzlich von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler präsentierte Wiener Kulturstrategie 2030 verspricht Partizipation und setzt auf Themenfelder wie Diversität, Fair Pay, Teilhabe und Klimaverträglichkeit. Was bedeutet das für die Weiterentwicklung des Kulturstandorts? Wie sieht die Zukunft der neu besetzten Institutionen aus?
Felix Hoffmann, Foto Arsenal Wien
Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, Wien
Günther Oberhollenzer, Künstlerhaus Wien
Frederike Sperling, Kunstraum Niederösterreich, Wien
Moderation: Nina Schedlmayer, Kulturjournalistin, Wien
Crit Cross #19
A.I. art and its Critique
Crit Cross is an open discussion group of current writing about art. It has the aim to create a platform for the sustainable promotion of art- and sociocritical dialogue as well as art-related topics in Vienna. Furthermore, it aims to promotethe ability to read and exchange critically.
The premise of the project is that art texts are part of a social discourse, which also lives from direct exchange and that critical reflections on art and society are essential at a time when art is under pressure of justification in the face of shrinking resourcesand political change.
In cooperation with Verein K.
Das Museum als Anthropozän-Institution
Buchpräsentation
Elke Krasnys Schrift mit dem Untertitel Für Feministisches Kuratieren im Zeitalter des Massensterbens vertritt die These, dass das Museum eine Institution ist, anhand derer wir die Entstehung der Kultur des Anthropozäns untersuchen können.
Das moderne Museum repräsentiert, wie das „Zeitalter des Menschen“ das Leben neu organisierte. Auf Logiken von Gewalt, Raub und Enteignung beruhend, wird das Gesammelte als Totes konserviert und zur Schau gestellt.
Inwiefern kann feministisches Kuratieren dazu beitragen, das Anthropozän im Museumskontext begreifbar zu machen? Können durch Trauerarbeit neue kulturelle Vorstellungen geschaffen werden?
Carla Bobadilla, Künstlerin, Kunstvermittlerin
Elke Krasny, Kuratorin, Kulturtheoretikerin
Karin Reisinger, Architekturforscherin, Naturkulturtheoretikerin
Hansel Sato, Künstler, Grafiker
(alle Akademie der bildenden Künste Wien)
Elke Krasny, Das moderne Museum als Anthropozän-Institution. Für feministisches Kuratieren im Zeitalter des Massensterbens, Kunstpädagogische Positionen, Heft 57, Köln 2022
Countdown zur Kreislaufwirtschaft
Vorträge
Jede Sekunde werden in der Schweiz über 500 Kilogramm Bauabfälle durch den Abriss von Bauten produziert. Die Baubranche ist somit für 84% des Abfalls in der Schweiz verantwortlich. Mit dieser Art der Verschwendung lassen sich keine Klimaziele erreichen. Dies machte 2022 die Ausstellung „Die Schweiz – ein Abriss“ am Schweizer Architekturmuseum (S AM) in Basel deutlich, die von Countdown2030, einer Initiative von Architekturschaffenden, kuratiert wurde.
Ebenfalls in Basel arbeiten Baubüro in situ seit 20 Jahren als Pioniere der Kreislaufwirtschaft in der Architektur und beschäftigen sich intensiv mit Möglichkeiten von Re-Use und Recycling, mit preisgekrönten gebauten Beispielen wie dem K118 in Winterthur und dem Lysbüchel-Areal in Basel. Auf der von ihnen mitinitiierten Bauteilbörse können gebrauchte Bauteile wieder in den Bauprozess eingespeist werden, und die „Bauteiljägern“ wurde ein neues Berufsbild für Architekt*innen geschaffen.
Der Doppel-Vortrag zeigt die Dringlichkeit und die Handlungsmöglichkeiten zwischen Abbruch-Moratorium und Bauwende.
Mirjam Kupferschmid, Stadtentwicklerin, Zürich
Christoph Müller, Stadtentwickler, Basel
Eine Veranstaltung der ÖGFA – Österreichische Gesellschaft für Architektur.
Anmeldung: www.oegfa.at
April 2023
Bewährungsprobe #44
Künstler*innengespräch
Die Veranstaltungsreihe Bewährungsprobe stellt zwei künstlerische Positionen aus Wien vor und widmet sich Fragen zur Kunstproduktion.
Mariel Rodriguez interessiert sich für dekoloniale künstlerische Methoden und alltägliche Widerstandspraktiken. Ihre Praxis ist teilweise von Pilgerreisen zwischen Mexiko und Österreich und den damit verbundenen Erfahrungen von Übersetzung, Aufbruch und Heimkehr geprägt.
Daniel Hill bearbeitet Themen wie Intimität, Sexualität, Geschlecht und Raumwahrnehmung aus einer queer-feministischen Position. Zeitlichkeit und Serialität betonen etwa durch den Einsatz von künstlerischer Fotografie den menschlichen Körper – oft den eigenen.
Daniel Hill, Fotograf, bildender Künstler, Wien
Mariel Rodriguez, forschende Künstlerin, Wien
Moderation: Johannes Franz-Figeac, Künstler, Wien
parrhesia: die riskante Handlung des Wahrsprechens
Frauen im Strafvollzug
“Mit 36 bin ich zum vierten Mal in Haft und lebe in Angst vor dem Leben mit und ohne Drogen, vor Krankheit, Isolation und Freiheit.“ Dieser und 25 anderen inhaftierten, drogenkranken Frauen ist Ulrike Möntmann im Rahmen ihres künstlerischen Forschungsprojekts parrhesia: die riskante Handlung des Wahrsprechens in europäischen Haftanstalten begegnet. Im Dialog mit Expertinnen werden die Lebensbedingungen dieser Frauen inner- wie außerhalb von Gefängnissen und Therapieeinrichtungen, ihre gesellschaftliche Marginalisierung und das systemische Versagen, dem sie ausgeliefert sind, problematisiert.
Corinna Obrist, Psychotherapeutin, Wien
Barbara Schreder Gegenhuber, Gesundheitsgreisslerei, Wien
Monika Stempkowski, Institut für Strafrecht und Kriminologie, Universität Wien
Ursula Zeisel, Sozialarbeiterin, Verein Dialog, Wien
Moderation: Katharina Serles, Kulturplattform OÖ, Wien
In Kooperation mit OUTCAST REGISTRATION.
Addressing Amnesia, Performing Trauma
Book Presentation
The anthology inquires how contemporary artistic practices performatively deal with trauma and repressed histories in
Austria. By bringing together perspectives from the arts, art history, philosophy, dance studies, and history, the anthology
based on the eponymous symposium held at Angewandte in 2022 addresses issues like social forgetfulness, historical
trauma, and historical denial within the countries of the former Austrian monarchy.
Eva Kernbauer, Professor of Modern and Contemporary Art, University of Applied Arts Vienna
Sonja Riegler, PhD candidate, University of Vienna
Alex Franz Zehetbauer, performance artist, Vienna
Moderation: Frida Robles & Kathrin Heinrich, PhD candidates, University of Applied Arts Vienna
Kathrin Heinrich & Frida Robles (eds.), Addressing Amnesia, Performing Trauma, Vienna: edition mono / monochrome 2023
feminismen diskutieren
Über das Wohnen im Bilde sein
Das künstlerische Forschungsprojekt Über das Wohnen im Bilde sein befragt Konzeptionen des Öffentlichen und Privaten
und deren Verknüpfung mit geschlechterspezifischen Zuschreibungen in Darstellungen des Wohnens in der zeitgenössischen bildenden Kunst. Bild- und raumtheoretische Ansätze der visuellen Kultur werden genutzt, um in den ausgewählten Kunstprojekten und der eigenen künstlerischen Arbeit das Verhältnis von räumlichen Anordnungen, Blickwechseln und geschlechtlichen Relationen zu untersuchen und die potenzielle Durchdringung öffentlicher und privater Räume im Wohnen zu thematisieren.
Romana Hagyo, Gastprofessorin für Gender und Space, Akademie der bildenden Künste Wien
Silke Maier-Gamauf, bildende Künstlerin, Wien
Moderation: Irmtraud Voglmayr, Frauenhetz, Wien
In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafteri*nnen & Frauenhetz.
Geh Denken!
Wer sind wir? Kon sam ame?
Rom*nja und Sinti*zze sind seit etwa 600 Jahren ein prägender Teil der österreichischen Kultur und Gesellschaft. Doch das Unwissen über die jüngste anerkannte österreichische Volksgruppe ist in der Bevölkerung bis heute groß.
In dem interaktiven Quiz Wer sind wir? Kon sam ame? stellen die Rom*nja-Aktivist*innen Laura Darvas und Samuel Mago von der Hochschüler*innenschaft Österreichischer Rom*nja und dem Verein EXIL dem Publikum Fragen in den vier Kategorien: Allgemein, Geschichte, Kultur und Antiziganismus. Ziel des Ratespiels ist es Punkte zu sammeln – und natürlich Wissen über die größte europäische Minderheit.
Samuel Mago, HÖR, Roma-Aktivist, Antirassismus-Trainer, Schriftsteller, Redakteur, Wien
Laura Darvas, HÖR, Roma-Aktivistin, Jus-Studentin, Wien
In Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST.
Salon Philosophique
Archaische Tabus
Das Außergewöhnliche, Verbotene, Numinose hat stets eine ungebrochene Faszination auf uns Menschen ausgeübt, zu wilden Spekulationen angeregt, Mythen und Symbolik voller Rätsel entstehen lassen.
Archaische Tabus werfen dabei ein besonderes Licht auf eine durch autoritäre Herrschaftsstrukturen und Religionen, insbesondere das Christentum, geprägte europäische Kultur, sowie auf eine Fülle von alten Werten, die verbannt, verdrängt und ausgeschlossen werden mussten, um neuentstandene Machtstrukturen nicht zu gefährden.
So wie die Welt sich immer bewegt, verändern sich auch Tabus oder ihre Bedeutung im Laufe der Zeit: Neben alten und uralten Tabus können auch neue Tabubegriffe entstehen. Doch gibt es heute noch echte Tabus?
Erna Trubel, Translationswissenschaftlerin, Autorin, Wien
Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Sozialästhetik und psychische Gesundheit der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien.
Anmeldung: michael.musalek@sfu.ac.at
D/Arts Sessions
Practices of Care
The new event series D/Arts Sessions takes a closer look at collective and community-based forms of collaboration. The kick-off’s focus is on the aspect of care in connection with artistic work as a practice: In the lecture performance Curating from Cure, Denise Palmieri levitates a healing vocabulary.
She unfolds narratives and aspects of care as a collective practice. The format Vivências creates a space in which the difficult conditions of artistic work can be reflected upon in solidarity and mindfulness. Based on these experiences we derive how we would like to use the impulse for our own ways of working.
Denise Palmieri, performer, curator, board member VBKÖ, Vienna
Marissa Lôbo, artist, activist, kültür gemma!, Vienna
In cooperation with D/Arts.
May 2023
Culture in War #2
Discussion & Screening
Before Ukraine was invaded by the Russian aggressor, an emerging cultural life was flourishing. During this genocidal war, many art institutions have been working on programs under extremely brutal conditions, helping to keep a civil society and a cultural perspective alive. Alona Karavai and Oleksandr Teliuk talk about their work: Under conditions of war, how is culture possible? What is the meaning of cultural work in this recent context?
Alona Karavai, Insha Osvita and Gallery Asortymentna kimnata, Ivano Frankivsk
Oleksandr Teliuk, Dovzhenko Film Center, Kyiv (via Zoom)
Moderation: Vasyl Cherepanyn, Visual Culture Research Center, Kyiv
Pigs will be Pigs (UkrSSR 1931), R: Khanan Shmain, 55 min., OmeU
Macht und Missbrauch
Diskussion
Arbeit in Kunst und Kultur ereignet sich inmitten der Gesellschaft – zu dieser Realität gehören auch Diskriminierung, Übergriffe, rassistische und sexualisierte Gewalt. Wie gestalten sich Mechanismen struktureller Ungleichheit in der Kulturbranche und was ebnet dem institutionellen Machtmissbrauch den Boden? Welche Erfahrungen machen Filmschaffende bei Castings, am Set und in Gremien? Welche Schutz- und Empowerment-Strategien können im Falle von Grenzüberschreitungen wirksam sein?
Julius Feldmeier, Schauspieler, Berlin
Djamila Grandits, Kuratorin, CineCollective, Wien
Amina Handke, Künstlerin, Geschäftsführung FC Gloria Frauen* Vernetzung Film, Wien
Sophie Rendl, Juristin, vera* Vertrauensstelle gegen Machtmissbrauch, Belästigung und Gewalt in Kunst, Kultur und Sport, Wien
Moderation: Stefan Weiss, stellv. Ressortleiter Kultur, der Standard, Wien
Tag der Befreiung: Helga Feldner-Busztin
Zeitzeuginnen-Gespräch
Zum Anlass des 8. Mai erzählt Dr.in Helga Feldner-Busztin aus ihrem Leben. Geboren 1929, erlebt Helga Feldner-Busztin (geb. Pollak) die nationalsozialistische Gewaltherrschaft als Kind in Wien. Als Jüdin von den Nazis verfolgt, wird sie 1943 mit ihrer Mutter und Schwester ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach der Befreiung 1945 kehrt sie nach Wien zurück, wo sie ihren Vater Paul Pollak wiedersieht, der Auschwitz überlebte. Sie arbeitet in Wien bis ins hohe Alter als Ärztin und gründet eine große Familie. Seit vielen Jahren ist sie gesellschaftspolitisch aktiv und engagierte Zeitzeugin.
Helga Feldner-Busztin berichtet von ihrer Kindheit und Jugend, der Bedeutung des 8. Mai und ihren Erfahrungen im Nachkriegsösterreich.
Helga Feldner-Busztin, Ärztin, Shoah-Überlebende, Wien
Moderation: Initiative Edut (Isolde Vogel, Lea Riener, Lucia Engelbrecht, Johannes Glack)
In Kooperation mit Initiative Edut – Erzählen, Diskutieren und Transgenerationelles Erinnern sowie JöH – Jüdische österreichische Hochschüler:innen.
Brot & Spiele
Präsentation Nullnummer
Eine gedruckte Vierteljahresschrift für Kultur und Politik, oder auch: für Politik und Kultur, eben mit verfließenden Grenzen zwischen den beiden, die sich an der Skepsis gewogene Leser*innen richtet.
Der Name Brot & Spiele weckt Assoziationen, insbesondere in einer Zeit, in welcher eine manipulative Unterhaltungsindustrie Hand in Hand mit populistischen Strömungen auftritt. Die Erscheinungsform erlaubt ein Vermeiden von tagesaktuellen Rücksichten und Gepflogenheiten – Relevanz statt Schlagzeile. Es kommt allerdings nicht nur darauf an, was gesagt wird, sondern auch, wie es gesagt wird: „Am Scheideweg der Worte muss man schwanken, / ob dies da besser wäre oder jenes dort. / Doch der Gedanke hält nicht immer Wort, / jedoch das Wort hält mancherlei Gedanken.“ (Karl Kraus, Zweifel)
Monika Mokre, Politikwissenschaftlerin, Akademie der Wissenschaften, Wien
Kurt Hofmann, freier Publizist und Kurator, Wien
Moderation: Geri Weber, Kurator, Wien
Independent Space Index 2023
Festival pre-launch // Depot Café
To celebrate and exchange a new map of project spaces, all are invited to the launch of the 2023 program for Vienna‘s project space festival at Depot Café.
The festival will take place June 2–4 in the form of citywide open days during which visitors can attend exhibitions in the participating spaces, a unique opportunity to experience Vienna’s scene, in an intimate manner, at the locations directly involved with artistic production.
This info evening marks the initiation of a print version of the Index, and is an occasion to jointly celebrate and exchange information about the program for this year‘s festival.
An event by Independent Space Index 2023.
Material Voices
Thinking Exhibition Making through Voice, Body and Space
Material Voices came into being after hearing the stories of female curators about their personal archives which are generally sparse, scattered and fragmented. It started from the desire to give attention to this precariousness and to find other ways of conceiving the medium of the exhibition, as well as to move from the female voice to gender diverse narratives.
Bulegoa z/b is an initiative created around a shared interest in issues such as critical pedagogical practices, situated knowledge and collaborative methodologies; feminisms and the decolonial perspective; processes of historicisation, and cultural translation; as well as social transformation and its relation to art.
Bulegoa z/b (Miren Jaio & Leire Vergara), curatorial collective, Bilbao
Anxxxious_t & Landa, sonic contribution, Vienna
Moderation: European Kunsthalle
An event by European Kunsthalle.
Feminist Genealogies of the Work of Making Exhibitions
Workshop
Material Voices, a project initiated by Bulegoa z/b (Bilbao) in 2021, asks the following questions: What does it mean to make exhibitions from a feminist perspective? What kinds of genealogies will emerge from studying these ways of working? Will these genealogies be able to unravel other established genealogies? What are the limits encountered by curatorial practice as an independent practice in relation to institutional frameworks? And what is it in an exhibition that turns it into an exceptional testing ground for the putting into practice of situated ways of doing things?
This workshop intends to share these questions and even new ones to reflect on the potentialities of collective research on the work of making exhibitions from a feminist perspective.
Bulegoa z/b (Miren Jaio & Leire Vergara), curatorial collective, Bilbao
European Kunsthalle (Rike Frank & Vanessa Joan Müller), Vienna
Registration required: europeankunsthalle@gmail.com
An event by European Kunsthalle.
Feminisming Storytelling
Lecture
The lecture analyses and examines storytelling, which is in European culture traditionally seen as a discursive practice of women. Starting from Adriana Cavarero’s account of the socio-historical reasons for that, Ana Vujanović revisits historical storytelling spaces such as kitchens and markets, as well as their epistemological differences from the discourses of philosophy and politics. She fosters the audience to ponder on how a practice of women can become a feminist practice, where ‚the female’ becomes a political process that transverses sexual and gender binaries, as well as public and private domains.
The lecture is part of the long-term research project Feminist Storytelling. Weaving transgenerational archives.
Ana Vujanović, writer, dramaturge, Amsterdam / Berlin Moderation: European Kunsthalle
An event by European Kunsthalle.
The Carrier Bag
A workshop in feminist storytelling
The workshop is an homage to storytelling as a choice or fate. The morning session is dedicated to close reading of Ursula K. Le Guin’s seminal essay The Carrier Bag Theory of Fiction. In order to foster a transgenerational learning process, in the afternoon we will organize a group visit and collective interview situation with feminist and queer artist and filmmaker Katrina Daschner and Wilbirg Brainin-Donnenberg, initiator of the the Screenwriters Award If she can see it, she can be it. Female Characters against Clishes, co-founder and board member of FC Gloria and CEO of the Drehbuchforum. We will learn not only their stories but, above all, how to listen deeply.
Marta Popivoda, filmmaker, Berlin
Ana Vujanović, writer, dramaturge, Amsterdam / Berlin
Registration required: europeankunsthalle@gmail.com
An event by European Kunsthalle.
feminismen diskutieren
Essen – Macht – Körper
“Man ist, was man isst“ – so eine gängige Einführung in die Soziologie des Essens. Ernährung wurde lange Zeit als „Natur“ für soziologische Analysen von Gesellschaft verkannt, heute wird sie vornehmlich als bedeutungsträchtiger Ausdruck sozialer Distinktion fokussiert. Der Vortrag inspiziert die blinden Flecken einer Soziologie des Essens, die nicht selten machtblind und oftmals körperlos daherkommt, und hinterfragt, welche Perspektiven und Forderungen die Feminist Food Studies in die soziologische Debatte und über den nationalstaatlichen Tellerrand hinaus einbringen können.
Judith Ehlert, Soziologie und Entwicklungsforschung, Schwanenstadt / Passau
Moderation: Sabine Prokop, VfW, Wien
In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafteri*nnen.
Queere Schwangerschaft und Geburt
Diskussion
Gesundheitliche Versorgung rund um Schwangerschaft und Geburt orientiert sich an heterosexuellen, cis-geschlechtlichen Paaren. Gesundheitspersonal ist oft nicht dafür sensibilisiert, dass auch queere Personen Kinder bekommen – was zu Verunsicherungen führen kann, etwa was Sprache oder Familienkonstellation betrifft. Für queere Schwangere und ihre Partner*innen kann dies bedeuten, dass die Betreuung an ihren Bedürfnissen vorbeigeht und sie Diskriminierungen erfahren. Die Diskussion soll Denkanstöße für eine inklusive Gesundheitsversorgung geben. Sie richtet sich vor allem an (angehende) Fachpersonen aus der Gynäkologie und Geburtshilfe sowie der psychosozialen Beratung.
Jenn Stoll, Soziolog*in, Universität Kassel
Ska Salden, Psycholog*in, Berlin
Luca Flunger, soziale Arbeit, Regenbogenfamilienzentrum Wien
Martha Kuderer, Hebamme, Wien
Laura Warria, Hebamme, Wien
Moderation: Veronika Siegl, Sozialanthropologin, ÖGPGG, Uni Wien
In Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Psychosomatik in der Gynäkologie und Geburtshilfe (ÖGPGG).
D/Arts Sessions
Community-based working
The event series D/Arts Sessions takes a closer look at collective and community-based forms of collaboration. This session explores transdisciplinary expressions of collective work, as it can be pursued in a fluidity of formats. To avoid singular narratives of politics and history, we must imagine, examine and experiment with different concepts of collectivity and tackle the possibilities of repeating mechanisms of exclusion by ignoring unequal power dynamics and privileges.
Performance by Gabriel Moncayo Asan and VMAAHR (Vienna Master of Arts in Applied Human Rights) students: Myriel Meißner, Sarah Achar Sacal, Chiara Piga, Mohammad Abou Chucker, Talin Seigmann, Marina Abagge, Navika Deol, Miriam Winkler.
Sheri Avraham, artist, researcher, curator, performer, Vienna
Gabriel Moncayo Asan, curator, stylist, editor, producer, Vienna
In cooperation with D/Arts.
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