Program
October 2024
Kapitalismus grün?
Podiumsdiskussion
Während auf EU-Ebene vermehrt von grünem Wachstum die Rede ist, bestehen Zweifel an der grundsätzlichen Vereinbarkeit kapitalistischer Prinzipien und ökologischer Zielsetzungen. Wie ist das Verhältnis von Kapitalismus, Demokratie und deren Reformen zu bestimmen? Welche Rolle nimmt die Kunst in diesem Zusammenhang ein und wie nachhaltig und wirksam sind künstlerische Strategien? Führt kritische und widerständige Kunst zu einem Wandel des Systems?
Johanna Tinzl, Künstlerin, Wien
Katharina Mader, Ökonomin, Momentum Institut, Wien
Moderation: Marlene Nowotny, Journalistin, ORF, Wien
Demokratie für Übermorgen
Buchpräsentation
Ob Naturkatastrophen infolge des Klimawandels, die Corona-Pandemie oder der Überfall Russlands auf die Ukraine: In den letzten Jahren schien die Demokratie oft unfähig, sich angesichts unvorhersehbarer Krisen zu bewähren und zukunftsfähige Entscheidungen zu treffen. Brauchen demokratische Gesellschaften also adäquatere, auf Futurität ausgerichtete Verfahren der Entscheidung? In seinem neuen Buch entwickelt Ludger Schwarte Prinzipien zukunftstauglichen demokratischen Entscheidens.
Ludger Schwarte, Kunstakademie Düsseldorf
Moderation: Oliver Marchart und Sergej Seitz, beide Universität Wien
Ludger Schwarte, Qualitäten der Freiheit. Demokratie für Übermorgen, Hamburg: Meiner 2024
In Kooperation mit PREDEF – prefiguring democratic futures, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien.
Foucault and Marx
Film Screening
The year 2024 marks the 40th anniversary of Michel Foucault’s (1926-1984) death. The documentary Michel Foucault, Le philosophe et le poisson rouge by Lise Baron commemorates the legacy of the philosopher as an intellectual as well as political figure through superimposing archive material with filmic animations. The movie is screened in the context of the symposium Foucault and Marx: Ambivalences, Legacies, and Future Struggles, where scholars from around the world try to explore the tense relationship between Foucault and Marx(ism).
Moderation: Eva-Maria Aigner, Ralf Gisinger, Christoph Hubatschke, Eva Jägle, Jonas Oßwald, all University of Vienna
Michel Foucault, Le philosophe et le poisson rouge (France 2024), R: Lise Baron, 54 min, French original with English Subtitles
This event is part of the symposium Foucault and Marx, in cooperation with the Department of Philosophy, University of Vienna.
Feminist Infrastructural Critique
Book Presentation
Capital’s colonization of nature and bodies is built on infrastructure. At the same time, infrastructure is essential to human life and wellbeing. Feminist Infrastructural Critique foregrounds that use, maintenance, and repair are key to resisting infrastructural violence and injustice and presents practices from the Brazilian Amazon to different cities in Europe, Pakistan, the Seychelles, Syria and Puerto Rico.
Merve Bedir, architect, Rotterdam
Urška Jurman, cultural worker, Ljubljana
Elke Krasny, feminist theorist, Vienna
Sophie Lingg, feminist theorist, art educator, Vienna
Claudia Lomoschitz, researcher, artist, Vienna
Ineš Moreira, researcher, curator, Porto
Elke Krasny, Sophie Lingg, Claudia Lomoschitz (Eds.), Feminist Infrastructural Critique. Life-Affirming Practices Against Capital, Bremen: FKW // Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur Nr. 74, 2024
In cooperation with the Department of Art and Education, Academy of Fine Arts Vienna.
Wahlrecht für alle?
Vortrag
Rund ein Fünftel der österreichischen Bevölkerung und mehr als ein Drittel der Bevölkerung Wiens sind vom Wahlrecht ausgeschlossen. Gründe für diesen fortschreitenden Demokratieverlust liegen in der Verknüpfung des Wahlrechts mit der Staatsbürgerschaft und den restriktiven Regeln für ihren Erwerb. Diese stetig wachsende Lücke im Wahlrecht bringt das politische System in eine Legitimationskrise und ein Demokratiedefizit, von dem alle betroffen sind.
Gerd Valchars, Politikwissenschaftler, Wien
In Kooperation mit der ÖGPB – Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung.
Kulturinstitutionen im Wandel
Keynote und Podiumsdiskussion
Die gesellschaftspolitische Verantwortung von Kulturinstitutionen liegt nicht nur bei den präsentierten Inhalten, sondern genauso bei der strukturellen Veränderung und spiegelt sich klar darin wider, welche Besucher*innen den Weg in die Institution finden. Wer bringt diese Veränderungen voran? Müssen wir Hierarchien neu denken und Kollektive schaffen? Welche Rolle spielt die Kunstvermittlung für institutionelle Diversitätspraxis?
Keynote in English: Noit Banai, Kunsthistorikerin, Kunstkritikerin, Akademie der bildenden Künste Wien
Julia Haimburger, Kunstvermittlerin, Österr. Galerie Belvedere, Wien
Muhammet Ali Baş, Kurator und Vermittler Tangente St. Pölten, Wien
Prekäres Leben, prekäres Schreiben
Lesung, Präsentation und Diskussion
Prekär zu leben bedeutet geringe Planungssicherheit und Abhängigkeiten. Viele Schriftsteller*innen leben und schreiben prekär, was sowohl formal als auch inhaltlich Eingang in ihre literarischen Arbeiten findet. Nach einer breit gefächerten Bestandsaufnahme durch Autor*innen präsentiert die Armutskonferenz ihr alternatives Regierungsprogramm: ein Zukunftsprogramm, das Armut überwinden soll. Wie können zentrale Lebensbereiche wie Arbeit, Bildung, Wohnen, Gesundheit und soziale Teilhabe umgestaltet und umverteilt werden?
Verena Dürr, Schriftstellerin, Sozialarbeiterin, Wien
Verena Fabris, bOJA, Die Armutskonferenz, Wien
Andreas Pavlic, Schriftsteller, Redakteur SIÖ, Wien
Christine Sallinger, Autorin, Die Armutskonferenz, Wien
Nikolaus Scheibner, Schriftsteller, Verleger, Wien
Moderation: Alban Knecht, Sozialwissenschaftler, und Eva Schörkhuber, Schriftstellerin, beide Wien
Eine Veranstaltung der Grazer Autorinnen Autorenversammlung in Kooperation mit der Armutskonferenz.
Documenting the War in Ukraine
Project Presentations and Panel Discussion
The war unleashed by the Russian regime against Ukraine has brought devastating consequences, robbing people’s lives, homes, and hopes, while shattering the country’s economy, environment and cultural and historic landmarks. Today no one can predict when this war will end, however it is necessary to ask: How will this war be remembered? What must be remembered, recounted, and relayed – after the war? What is already being documented, and what remains outside the focus of activists and historians?
Project presentations by participants of the Open Call ReThinking NOW – How Will We Remember the War in Ukraine
Moderation: Stefan Melle, Dialogue Office for Civil Society Cooperation
In cooperation with Dialogue Office for Civil Society Cooperation.
November 2024
Geh Denken!
Das Album als Zeugnis
In den letzten zwei Dekaden hat das Interesse an Fotoalben als Quellen der Zeitgeschichte erheblich zugenommen. Insbesondere im historischen Kontext von Nationalsozialismus und Holocaust haben Studien gezeigt, wie Fotoalben sowohl individuelle als auch kollektive historische Erfahrungen und Geschehnisse vermitteln können.
Anhand eines Albumbestandes aus dem Besitz der österreichisch-jüdischen Schwimmlegende Fritzi Löwy (1910–1994) diskutieren wir visuelle Erinnerungspraxen nach dem Holocaust. Nach ihrer Rückkehr aus dem Exil verarbeitete Löwy ihre Erlebnisse von Verfolgung, den Verlust naher Angehöriger und ihre eigene Flucht in zwei Fotoalben.
Vida Bakondy, Historikerin und Kuratorin
In Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST.
Körper, Krankheit, Kunst
Diskussion
Um uns über Gesundheit und unsere Körper auszutauschen, gibt es immer noch zu wenige Räume – gerade für Menschen, die von verschiedenen Diskriminierungen betroffen sind. Künstlerische Initiativen finden neue, kreative Wege, das Gesundheitssystem kritisch zu betrachten: Sie klären über Symptome und Krankheiten auf, die von Ärzt*innen nicht ernst genommen werden. Damit leisten auch Künstler*innen einen Beitrag zur Gesundheitskommunikation – zur Bewusstseinsbildung rund um psychische Krankheiten, ME/CFS oder Endometriose. Our Bodies stellt Künstler*innen und Projekte vor: Warum braucht es eine neue feministische Gesundheitsbewegung?
Julia Maier, Illustratorin, Sozialdesignerin, mis(s)understood bodies
Frida Robles, Künstlerin, Kuratorin, Fanonian Quilts
Matthias Mollner, Künstler, Black Ferk Studio
Moderation: Lucia Mair, Redakteurin OurBodies.at
Podcasterei Meetup
Vortrag und Vernetzung
Das Podcasterei Meetup versteht sich als regelmäßiges Vernetzungstreffen für Podcast- und Audio-Begeisterte. Bei jedem Termin gibt es Kurzvorträge. Diesmal ist die in Österreich und Deutschland tätige Feature- und Audiodokumacherin Elisabeth Weilenmann zu Gast (Libidodialoge, Lisa-Maria Kellermayr – Anatomie einer Entfesselung). Wie immer stehen Kennenlernen und das Vorstellen eigener Projekte und Ideen im Zentrum.
Elisabeth Weilenmann, Autorin, Journalistin, Wien
In Kooperation mit der Podcasterei.
Anmeldung: mail@podcasterei.at
feminismen diskutieren
Leihmutterschaft – who bears?
Leihmutterschaft ist in den meisten Staaten Europas verboten, gleichzeitig ist Unfruchtbarkeit für immer mehr Menschen ein Problem. Die Dienste einer Leihmutter erscheinen vielen als die letzte Chance auf Familie. Aufgrund liberaler Gesetze konnte sich der postsowjetische Raum als eines der großen Zentren für Leihmutterschaft etablieren. Eine faire und auf Gleichberechtigung basierende Leihmutterschaftsbeziehung hat das Potenzial, mehr reproduktive Gerechtigkeit herzustellen. Doch um das zu erreichen, müssen globale Ungleichheitsstrukturen kritisch hinterfragt werden.
Diana Köhler, Sozialwissenschaftlerin, Journalistin, Wien
Moderation: Sabine Prokop, VfW, Wien
In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafteri*nnen.
Demokratie-Innovationen als Zukunftsmodell?
Vortrag
Die repräsentative Demokratie gerät in vielen Staaten unter Druck. Auch in Österreich sinken Zufriedenheit und Vertrauen in demokratische Institutionen und Prozesse. Immer öfter wird über Alternativen nachgedacht. Manche gehen so weit, sich eine starke Führungspersönlichkeit zu wünschen, die sich nicht um das Parlament kümmert. Andere verweisen auf Innovationen wie Bürger*innen-Räte. Im Vortrag werden neue Konzepte der Demokratie vorgestellt und in ihrer Bedeutung für die politische Bildung diskutiert.
Markus Pausch, Demokratieforscher, Fachhochschule Salzburg
In Kooperation mit der ÖGPB – Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung.
Kunst verhandelt Gesellschaft // 30 Jahre Depot – 30 Jahre Diskurs
Diskussion und Fest
Kunst trägt seit jeher das Potenzial in sich, gesellschaftliche Verhältnisse zu reflektieren, auf ein politisches Umfeld zu reagieren und entsprechend Kritik zu üben. Ob Kunst dies tut, mit welchen Strategien sie ihr Anliegen umsetzt und wie sie dabei an die Menschen herantritt, ist immer eine Entscheidungsfrage: von Künstler*innen, Verantwortlichen im Kunst- und Kulturbetrieb, sowie von der Kunstvermittlung. Wie hat sich die Positionierung in den letzten Jahren verändert? Welche Formen politischer Kunst sind im gegenwärtigen Kontext sinnvoll? Wie lassen sich gesellschaftspolitische Ziele mit der ästhetischen Dimension von Kunst verbinden? Was kann Kunst bewirken?
Stella Rollig, Generaldirektorin Belvedere, Gründerin Depot, Wien
Oliver Ressler, Künstler, Wien
Renate Höllwart, Kunstvermittlerin, schnittpunkt, Wien
Ivana Pilic´, Kulturwissenschaftlerin, D/Arts, Wien
Moderation: Martin Fritz, Kurator, Berater, Publizist, Wien
Ab 20.00 feiern wir den runden Depot-Geburtstag!
Wir laden zum Vernetzen und Feiern – inklusive Überraschung – bei Torte und Sekt ein.
Ach, KI! Literatur zu sprachbasierter KI
Präsentation mit Lesung
Wie man der Künstlichen Intelligenz als Gesellschaft und Individuum begegnet, ist ein Schlüsselthema unserer Zeit. Für das aktuelle Literaturmagazin V#40 haben Künstler*innen, deren Werkzeug die Sprache ist, Literatur über Künstliche Intelligenz verfasst.
Sabine Benzer, Theater am Saumarkt, Feldkirch
Marie-Rose Rodewald-Cerha, literatur:vorarlberg, Feldkirch
Lesung: Linda Achberger, Muhammet Ali Baş, Felix Kalaivanan, Katharina Klein, Erika Kronabitter
Sabine Benzer, Marie-Rose Rodewald-Cerha (Hg.), V#40 Ach, KI! Literarische Beiträge zu sprachbasierter Künstlicher Intelligenz, Bregenz: edition V 2024
East Central European Art Histories
Book Presentation and Panel Discussion
The present anthology focusses on the role of the Austro-Hungarian Empire and the later nation of Austria within the formation of regional art histories in East Central Europe. This topic has received little attention in art historical research so far. Chapters consider the era of the Dual Monarchy as well as the period after 1989 and analyze the imperial legacies, transnational transfer processes and cultural hierarchies in art historiographies, artistic practices and institutional histories.
Julia Allerstorfer-Hertel, Catholic Private-University Linz
Sabine Breitwieser, curator, Vienna
Monika Leisch-Kiesl, Catholic Private-University Linz
Karolina Majewska-Güde, University of Warsaw
Walter Seidl, curator, Kontakt Collection, Vienna
Julia Allerstorfer, Karolina Majewska-Güde, Monika Leisch-Kiesl (eds.), East Central European Art History and Austria. Imperial Pasts – Neoliberal Presences – Decolonial Futures, Bielefeld: transcript 2024
In cooperation with aka / Arbeitskreis Kulturanalyse.
Bewährungsprobe #50
Jubiläumsausgabe
Seit mittlerweile neun Jahren widmet sich die Bewährungsprobe dringenden Fragen zur Kunstproduktion und den Arbeitsbedingungen von Künstler*innen.
Anlässlich der 50. Jubiläumsausgabe werden nicht, wie gewohnt, zwei künstlerische Positionen vorgestellt. Die Teilnehmenden des Round-Table-Gesprächs setzen sich ganz subjektiv mit einem Begriff und seiner Konstitution auseinander, der objektiv und dynamisch die Kunst zu verkörpern scheint: Erfolg.
Gemeinsam soll versucht werden, Alternativen zum vom Kunstmarkt geprägten Erfolgsbegriff zu besprechen. Am Ende steht gar das universelle Erfolgsrezept? Für Kuchen ist gesorgt!
Cäcilia Brown, Künstlerin, Wien
Edith Payer, Künstlerin, Wien
Hans Schabus, Künstler, Wien
Lena Freimüller, Galerie 3, Wien / Klagenfurt
Moderation: Johannes Franz-Figeac, Künstler, Wien
Crit Cross #24
Emerging Art from the Balkans to the Baltics
Crit Cross is investigating topics, forms and places of art criticism and art writing and regularly invites art crititcs and editors of art magazines to talk about their concepts. ETC. Magazine was founded in 2022 with the aim of bringing attention to “emerging art from the Balkans to the Baltics”. What are the founders’ intentions? What can we learn from the curation of ETC.? What has changed since the magazine was launched?
Hana Čeferin, editor, ETC. Magazine, Ljubljana, Slovenia
Ajda Ana Kocutar, curator, ETC. Magazine, Ljubljana, Slovenia
Lara Mejač, curator, ETC. Magazine, Ljubljana, Slovenia
Moderation: Klaus Speidel, Verein K, Vienna
In cooperation with Verein K.
„Neuer“ Autoritarismus?
Vortrag
Mangelnde Glaubwürdigkeit, Wissenschaftsskepsis und eine Überhöhung der individuellen Freiheit: Die Erklärungsansätze für die Zugewinne rechts-autoritärer Parteien sind vielfältig. Janine Heinz bietet einen Überblick und geht auf Krisenerfahrungen, Medienkonsum und Verschwörungstheorien ein. Dazu werden Forschungsergebnisse aus Österreich herangezogen. Deutlich wird: Autoritäre Haltungen werden undurchsichtiger, es bestehen jedoch Anknüpfungspunkte für gesellschaftliche Solidarisierung.
Janine Heinz, Sozialforscherin, Wien
In Kooperation mit der ÖGPB – Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung.
An Aesthetic Approach to Ethical Responsibility
Book Presentation
The book’s author, Monika Leisch-Kiesl, develops an exciting discourse between ethics and aesthetics. She places the work of a contemporary artist (Irena Lagator Pejović) in intertextual dialogue with a work of early Renaissance book art (Christine de Pizan). Both of these authors focus on female city-building. These topics are being explored in a discussion between the author and the artist and also including Elke Krasny, who brings into play the feminist concept of care-ethics and raises the question of artistic response-ability in the 21st century.
Elke Krasny, feminist cultural theorist, Academy of Fine Arts, Vienna
Irena Lagator Pejovic, visual artist, University of Donja Gorica, Podgorica, Montenegro
Monika Leisch-Kiesl, art historian, KU Linz
Moderation: Jula Allerstorfer-Hertel, art historian, KU Linz
Monika Leisch-Kiesl, Two Cities: An Aesthetic Approach to Ethical Responsibility. A comparative study of selected works by Irena Lagator Pejović and Christine de Pizan, Verlag für Moderne Kunst: Wien 2024
An event by the Faculty of Philosophy and of Art History, KU Linz.
Können Wörter Klima schützen?
Performance und Diskussion
Warum gibt es keinen gesellschaftlichen Konsens darüber, dass der menschengemachte Klimawandel gestoppt werden muss, obwohl seit mehr als dreißig Jahren darüber geforscht und geschrieben wird und die Erhitzung der Erde für uns alle fühlbar ist? Hat es damit zu tun, wie wir darüber kommunizieren? Sollen die Formen, Gattungen und die Sprache der Auseinandersetzung überdacht werden, nicht nur als Brücke zwischen Literatur und Wissenschaft, sondern auch zwischen Denkräumen?
Die Veranstaltung ist Teil einer Serie von drei Abenden, an denen sich je ein*e Lyriker*in und ein*e Naturwissenschaftler*in ins Gespräch miteinander begeben und auf die Suche nach einer Sprache, die die Dringlichkeit der praktischen Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse vermittelt.
Christian Lorenz Müller, Dichter, Gärtner, Salzburg
Aiko Voigt, Physiker, Meteorologe, Universität Wien
Konzept & Moderation: Andrea Grill, Wien
Christian Lorenz Müller, Radieschen-Revolution, Salzburg: Otto Müller Verlag 2024
Die Veranstaltung ist Teil eines Autor*innenprojekts, bei dem je ein*e Lyriker*in und ein*e Naturwissenschaftler*in ins Gespräch kommen.
December 2024
feminismen diskutieren
K-Pop-Fanfiction als feministische Praxis
Populär geworden durch den Star Trek-Hype der 60er-Jahre, ist Fanfiction seither ein disruptives Medium, welches den Originaltext re-interpretiert und transformiert. Fanfiction kann alles sein: von alternativen Handlungssträngen und Fortsetzungen, gender-swap bis hin zu Charakterstudien. Für viele Fans ist sie ein großer Teil ihrer Fan-Identität und ein aktiver Beitrag zur Online-Fankultur. Wie bewegen sich queere Autor*innen von K-Pop-Fanfiction in diesem Raum? Welche Rolle spielt Empowerment in ihrer Fanpraxis?
Nadine Taferner, Sozialwissenschaftler*in, Genderforscher*in und K-Pop-Fan, Wien / St. Veit an der Glan
Moderation: Sabine Prokop, VfW, Wien
In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafteri*nnen.
Art Against Partner Violence
Artist Talk
Around 30 women are murdered every year in Austria, mostly by their (ex-)partners. In 2021, a tobacconist in Vienna’s ninth district was brutally attacked in her shop by her ex-partner, set on fire and died of her severe injuries.
This crime scene was transformed into a memorial and art space, FRAU* schafft Raum, to draw attention to femicide and women’s rights as human rights. With their exhibition, Ana Loureiro and Zhanina Marinova ask where violence begins and what warning signs women should recognise, based on red flags collected in a participatory online and analogue process.
Ana Loureiro, visual artist, Portugal / Austria
Zhanina Marinova, visual artist, Bulgaria / Austria
Moderation: Anna Valentina Ennemoser, curator, Austria
Die Ausstellung Immersing into the Toxicity Spectrum: Unveiling Layers and Insights läuft von 28.11.2024 bis 28.01.2025 in FRAU* schafft Raum, Nussdorfer Str. 4, 1090 Wien und ist täglich von 8–20 Uhr zugänglich.
Rethinking Visual Regimes
Lecture Workshop
This Lecture Workshop examines the gaze as a visual device. Photography has often been an instrument of violence within the hegemonic visual regime. Who has the right to see? Who is represented, and how? In what ways can photography and the gaze be agents of political imagination?
Drawing from historical enactments of representation such as Tableau Vivant, participants learn the basics of photography and its narrative potential through group exercises. Please bring an object or garment that you identify with and would like to use to explore your self-representation. No photographic skills required.
Sattva Giacosa, artist, Vienna
Registration: caru@klingt.org
Atheismus und Religionen im Umbruch
Diskussion
Vertreter*innen unterschiedlicher Religionsgemeinschaften diskutieren, was den Kern von Religionsfreiheit ausmacht und welche Kritik auf offene und welche auf taube Ohren stößt. Welche Veränderungswünsche im Religionsbereich haben ein besonders starkes transformatives Potenzial? Welche grundlegenden Zukunftsperspektiven für Religionsfreiheit und Religionskritik zeichnen sich ab? Und wie steht es dabei um die Freiheit der Kunst?
Fatma Akay-Türker, Muslimische Frauengesellschaft in Österreich
Nikolaus Bösch-Weiss, Atheistische Religionsgesellschaft
Gerald Hödl, Religionswissenschaftler, Universität Wien
Christine Mayr-Lumetzberger, Bischöfin, Sanctus Christophorus
Moderation: Wilfried Apfalter, Atheistische Religionsgesellschaft
In Kooperation mit der Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich.
Geh Denken!
Raum schaffen: ein radikales Museumskonzept
Mit der Ernennung des ehemaligen Texingtaler Bürgermeisters Gerhard Karner zum Innenminister 2021 rückte eine umstrittene Gedächtnisinstitution ins breitere öffentliche Interesse: das Dr.-Engelbert-Dollfuß-Museum. Ein Kurator*innenteam wurde bestellt und präsentierte im November 2023 ein Konzept, das davon absah, problematische Erinnerungszeichen zu entschärfen und stattdessen vorschlug, die bisherige Institution Schritt für Schritt in einem partizipativen Prozess aufzulösen – was schließlich verhindert wurde.
Johanna Zechner, Historikerin, Kurator*innenteam Raum schaffen
Moderation: Linda Erker, Historikerin
In Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST.
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