Program


December 2023

Tuesday, 5. December 2023,

Wie viel Wissen braucht die Demokratie?

Vortrag

Klimawandel, Covid-19, Energiekrise: Demokratische Politik ist in vielen Fällen auf wissenschaftliche Expertise angewiesen. Dadurch wird Expertise selbst zum Politikum. Manche fordern „Follow the science!“, andere lehnen die Wissenschaft rundweg ab. Im Vortrag wird diskutiert, wann Wissenschaft und Demokratie in ein Spannungsverhältnis geraten und wie man damit konstruktiv umgehen sollte.
Im Rahmen der Vortragsreihe Evidenzbasierter Glaube gegen postfaktische Herrschaftskritik.

Alexander Bogner, Soziologe, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien

In Kooperation mit ÖGPB – Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung.

Wednesday, 6. December 2023,

Salon Philosophique

Atmosphären bewegen uns alle, ob wir wollen oder nicht

All unser Erleben und Handeln ist in Atmosphären gegossen. Sie begegnen und begleiten uns nicht nur in unserem Alltag, sondern beeinflussen auch markant und in vielfacher Hinsicht unser Wahrnehmen, Denken und Handeln. Auch wenn wir zumindest mehr als fünfzig verschiedene Atmosphären erlebnismäßig voneinander unterscheiden können, fällt es uns doch schwer, sie begrifflich allgemein verbindlich zu fassen. Atmosphären bzw. Auren sind, wie es Walter Benjamin in seiner Schrift Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit ausdrückte “ein sonderbares Gespinst aus Raum und Zeit: einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie auch sein mag …”
Wir können Atmosphären aber nicht nur als leiblich unmittelbar erfahrbare Phänomene sinnlich wahrnehmen, sondern sie auch selbst produzieren. Ein umfassendes und vertieftes Wissen um ihre Entstehungsbedingungen und Produktionsmechanismen eröffnet uns die Möglichkeit gemeinsam diejenigen Atmosphären zu schaffen, die uns ein Leben in schönem, florierenden und fruchtbringenden Miteinander-Sein erlauben.

Michael Musalek, Psychiater, Neurologe, Psychotherapeut, Wien / Berlin

Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Sozialästhetik und psychische Gesundheit der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien gemeinsam mit dem Stiftungsfonds Erwin Ringel Institut.

Anmeldung: michael.musalek@sfu.ac.at

Thursday, 7. December 2023,

Parks in context 1: Slovanské náměstí Brno

Lecture and Discussion

L-x 2023: The designed green space and the (social) climate.
For more than a century, parks have responded to climate and social challenges. The lecture series explores the role of parks in the urban environment. The first lecture presents a park designed by the modernist and “life reformer” Leberecht Migge in 1913 and restored in 2006. The landscape architect and the architect who restored the park explain their findings on the original design, the role Migge envisaged for the park and how they have interpreted the restoration work.

Zdeněk Sendler, Landscape architects and Radko Květ, Architect, Brno
English translation: Júlia Bobríková, Landscape architect at studio Sendler, Brno
Moderation: Lilli Lička, Institute of Landscape Architecture, BOKU, Vienna

Eine Veranstaltung des Instituts für Landschaftsarchitektur, BOKU, Wien in Kooperation mit ÖGLA, Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur.

Monday, 11. December 2023,

NS-Fachgeschichte Theaterwissenschaft

Aktuelle Forschung als Vita activa

Das FWF-finanzierte Projekt Fachgeschichte Theaterwissenschaft: Schweiz/Österreich untersucht nicht nur die nationalsozialistische Verwobenheit des Faches im deutschsprachigen Raum, sondern berücksichtigt sowohl postnazistische Weiterführungen als auch verdrängte Beiträge zur Entwicklung des Faches.
In der Podiumsdiskussion sollen Positionen und Diskussionen gesammelt werden, die für den weiteren Projektverlauf berücksichtigt werden. Beispielhaft ist die Wiener Institutszeitung Maske und Kothurn zu erwähnen, deren Etablierung eng mit der nationalsozialistischen Gründungsgeschichte des Wiener Instituts verbunden ist. Mit der ersten Ausgabe von TFMJ – der Neukonzeption dieser Institutszeitung – zum Thema „Demaskieren. Fachgeschichte und Erinnerungspolitik als Vita activa“ werden Hintergründe aufgezeigt und Positionen formuliert, die zur „NS-Fachgeschichte der Theaterwissenschaft“ aktuelle Forschungen einbringen. Im Rahmen der Podiumsdiskussion geben Autor*innen Einblicke in ihre Beiträge.

Klaus Illmayer, PostDoc Projekt, Wien
Claudia Mayerhofer, Autor*in TFMJ #1, Wien
Gin Müller, Autor*in TFMJ #1, Wien
Birgit Peter, Leiterin Projekt und Autor*in TFJMJ #1, Wien
Christian Sperneac-Wolfer, Autor*in TFMJ #1, Frankfurt/Main
Sara Tiefenbacher, PostDoc Projekt, Wien

Hybrides Event, Anmeldung für die Online-Teilnahme: archiv.tfm@univie.ac.at

Eine Veranstaltung des Instituts für Theater-, Film und Medienwissenschaft der Universität Wien.

Monday, 11. December 2023,

Bewährungsprobe #47

Künstler*innengespräch

Die Bewährungsprobe widmet sich Fragen zur Kunstproduktion und den jeweiligen Arbeitsbedingungen. Zwei unabhängige künstlerische Positionen werden vorgestellt, Möglichkeitsräume zeitgenössischer Kunstpraxis in Wien untersucht und Verbindungen hergestellt.
Denise Schellmann ist Künstlerin und Wissenschaftlerin. In ihrem Werk setzt sie sich mit den Widersprüchen und Gemeinsamkeiten zwischen Kunst und Wissenschaft, dem Sichtbaren und Unsichtbaren auseinander. Der schöpferisch-intuitive
Arbeitsprozess spielt dabei eine Schlüsselrolle.
Für Julius Werner Chromecek liegt der Schwerpunkt seiner fotografischen Arbeit im Anthropozän. Erst spät zur künstlerischen Fotografie gestoßen, untersucht er die Möglichkeiten des (analogen) Mediums.
Beide Künstler*innen vereint, dass sie keinen exklusiv-fachlichen Blick auf die Kunst werfen und das wissenschaftliche Arbeiten, welches andere Prämissen als die Kunstpraxis mit sich führt, in ein Spannungsfeld zur Kunst setzen.

Denise Schellmann, Künstlerin, Wien
Julius Werner Chromecek, Künstler, Wien
Moderation: Johannes Franz-Figeac, Künstler, Wien

January 2024

Wednesday, 10. January 2024,

Der Mensch, die Person und das Wesen

Buchpräsentation

Maria Pober untersucht die Versprachlichung der wichtigsten Überbegriffe wie „der Mensch“, „die Person“ und „das Wesen“ und seiner Synonyme. Sie gelten in der Regel als genderinklusiv, also für alle menschlichen Wesen, selbst in der Feministischen Linguistik und Genderlinguistik. Ob dem wirklich so ist, wird einer gender-kritischen Untersuchung sowohl in grammatischer als auch in semantischer Hinsicht unterzogen. In der Spannung zwischen traditionellen Regeln und progressivem Sprachgebrauch wird in diesem Buch die Heteronormativität von Überbegriffen analysiert sowie für die Einführung einer genderinklusiven Lexikalisierung und Sprachpraxis plädiert.

Maria Pober, Lehrbeauftragte, Sprachwissenschaft / Germanistik, Universität Wien

Maria Pober, Redefining the Hypernym Mensch:in in German. Gender, Sexuality, and Personhood. Lanham: Lexington Books 2023

Thursday, 11. January 2024,

PROGRESS: Utopie

Release-Party

Als größtes Studierendenmagazin Österreichs informiert PROGRESS über aktuelle bildungs- und gesellschaftspolitische sowie kulturelle Entwicklungen. Die neue Ausgabe dreht sich um das Thema der Utopie. Im Dossier wird der Begriff neu interpretiert und von verschiedenen Seiten beleuchtet, es werden Zusammenhänge geschaffen und kritisch kommentiert – aus einer einzigartigen,
studentischen Sicht. Anlässlich der ersten PROGRESS-Ausgabe im neuen Look stellen Autor*innen ihre Artikel vor und tauschen sich mit Leser*innen und Redaktion aus.

Eine Veranstaltung von PROGRESS.

Tuesday, 16. January 2024,

Civil Society Reimagined

Book presentation

The project Civil Society Reimagined. Citizens’ Memories and Imaginaries: Democratic Citizenship focused on communities
that have historically been affected by oppression, pushed to the edge of society: Migrants, Queers, and Jews, in the Austrian context. The book documents, how social and community issues can be addressed in new ways, by combining Citizen Science with arts and artistic research. With highschool students as citizen artists and scientists, the project’s aim was to examine critically what it means to be – or not to be – a citizen, and how to develop collective strategies to confront states of exclusion and marginalization.

Assimina Gouma, University of Education, Vienna
Marina Gržinić, Academy of Fine Arts Vienna
Éva Kovacs, Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies
Jovita Pristovšek, Academy of Fine Arts Vienna
Claudia Tazreiter, Linköping University / Sweden
Sophie Uitz, Academy of Fine Arts Vienna

Marina Gržinić, Sophie Uitz, Jovita Pristovšek (Eds.), Civil Society Reimagined. Citizens’ Memories and Imaginaries: Democratic Citizenship, Munich: kopaed 2024

Wednesday, 17. January 2024,

Big Data China

Buchpräsentation

China ist groß, China ist jung, und China ist digital. Der Alltag ist von den Konsum- und Kommunikationswelten geprägt, die die heimischen Digitalkonzerne in kurzer Zeit geschaffen haben. Der Staat hat diese Entwicklung geplant, gefördert und geleitet, und er greift auch entschieden und repressiv ein. In China ist eine Variante des digitalen Kapitalismus entstanden, die sich hinter dem Original aus dem Silicon Valley nicht zu verstecken braucht, auch was die Bereicherung ihrer Chefs angeht – und das in einem Land, das sich als sozialistisch versteht.

Timo Daum, Hochschullehrer und Sachbuchautor, Wien / Berlin

Timo Daum, Big Data China. Technologie – Politik – Regulierung, Wien: Mandelbaum 2023

Thursday, 18. January 2024,

Parks im Kontext 2: Irchelpark Zürich

Vortrag und Diskussion

L-x 2024: Der gestaltete Grünraum und das (soziale) Klima.
Die Reihe untersucht Parks im Hinblick auf klimatische und soziale Herausforderungen. Der Irchelpark wurde im Sog der
Umweltbewegung als Landschaftspark konzipiert. Er ist naturnah, arbeitet mit Gelände und setzt auf die Entwicklung unterschiedlicher Lebensräume bis zu Spontanvegetation und Wildwuchs. Er ist als Erholungsraum etabliert und steht unter
Denkmalschutz. Der Landschaftsarchitekt Christian Stern hat den Park 1978 mit Eduard Neuenschwander entworfen. Er
erläutert die Entstehung, Rezeption und heutige Bedeutung.

Christian Stern, Landschaftsarchitekt, Zürich
Moderation: Lilli Lička, Institut für Landschaftsarchitektur, BOKU, Wien

Eine Veranstaltung des Instituts für Landschaftsarchitektur, BOKU, Wien in Kooperation mit ÖGLA, Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur.

Monday, 22. January 2024,

feminismen diskutieren

Malen mit Menstruationsblut

Auch wenn seit Kurzem rote statt blauer Flüssigkeit in Menstruationshygiene-Werbung gezeigt wird, vermitteln die Medien nach wie vor, dass es während der Menstruation das Ziel sein sollte, gleichbleibend zu funktionieren. Von damit zusammenhängenden Abwertungen sowie (versuchten) Unterdrückungen der eigenen Körperrhythmik gehen Gefahren für die Gesundheit von Menstruierenden aus. Im Malen mit Menstruationsblut liegen Potenziale für Prozesse der Umdeutung von Menstruation sowie das emanzipatorische Sichtbarmachen des eigenen Menstruierens.

Jane Bergmann, Motologin und Körperpsychotherapeutin, Simbach am Inn
Moderation: Sabine Prokop, VfW, Wien

In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafteri*nnen.

Wednesday, 24. January 2024,

Dissonance and Incommensurability:

On value in the age of extraction

The precedence of financial value, and economical thinking and logic, has been wholly and manifestly normalized under capitalism. However, this anthropocentric quantitative measurement is increasingly incommensurable with the actual effects of the misogyno-capitalocene.
This performative lecture will examine this space of dissonance from an ecosexual feminist perspective, positing non-anthropocentric queer ethics of value in the face of the multiple human-induced crises that are currently unfolding across the globe.

Angela Anderson, PhD candidate, Academy of Fine Arts Vienna

In cooperation with PhD in Practice, Academy of Fine Arts Vienna.

Livestream: https://www.youtube.com/watch?v=JWU2IhwqMKY

Thursday, 25. January 2024,

Parks im Kontext 3: Gleisdreieck Berlin

Vortrag und Diskussion

L-x 2024: Der gestaltete Grünraum und das (soziale) Klima.
Die Reihe untersucht Parks im Hinblick auf klimatische und soziale Herausforderungen. Der Park am Gleisdreieck ist aus
einer langen Bürger*innenbewegung entstanden. Er besteht aus Teilen, die sich in der Zeit der Brache entwickelten –
Kleingärten und Wildwuchs – und aus funktionalen Bereichen wie Liegewiesen, Spiel- und Sportplätzen. Atelier Loidl gab
dem Park ein starkes Gerüst. Die Fertigstellung erfolgte prozesshaft, Beteiligung ist auch in der Pflege des Parks ein
wichtiges Moment. Laura Jeschke hat ihn in ihrer Dissertation auf Vegetation und Pflege hin erforscht.

Laura Jeschke, Landschaftsarchitektin, Madrid / Berlin
Moderation: Lilli Lička, Institut für Landschaftsarchitektur, BOKU, Wien

Eine Veranstaltung des Instituts für Landschaftsarchitektur, BOKU, Wien in Kooperation mit ÖGLA, Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur.

Monday, 29. January 2024,

Bewährungsprobe #48

Künstler*innengespräch

Die Bewährungsprobe widmet sich Fragen zur Kunstproduktion und den jeweiligen Arbeitsbedingungen.
Die Objekte und raumbezogenen Installationen von Karin Hatwagner entstehen aus dem Material, welches anderen unnütz geworden ist. Die Material-Fragmente überlagern sich und werden in eine neue Handlung übersetzt.
Anna Weberberger macht ihr Umfeld zum Material. Ihre Interventionen verwandeln das Alltägliche in situative Räume für
augenzwinkernde Reflexion, Interaktion und Kritik. Zwischen Plastik, Readymade und Performance unterstreicht sie so das
Absurde im Kern normierten Zusammenlebens.
Beide Künstlerinnen geben Vorgefundenem eine neue Form und Bedeutung. Die verschiedenen Umgangsweisen mit Bestehendem öffnen unserer Vorstellungskraft die Tür, wie man mit Leichtigkeit einem belastenden Erbe begegnen könnte.

Karin Hatwagner, Künstlerin, Wien
Anna Weberberger, Künstlerin, Wien
Moderation: Johannes Franz-Figeac, Künstler, Wien

February 2024

Thursday, 22. February 2024,

D/Arts Sessions

Collective Practices

Join us in the world of collaborative artistic approaches with D/Arts Sessions: Exploring Collective Practices. We search for the essence of collective and community-based collaborations. Delve into inspiring examples of artistic-curatorial processes rooted in solidarity within emerging communities. Explore the possibilities of establishing responsible communication and its transformation into artistic-curatorial negotiations. How can equal expression become a tangible reality, enabling everyone to partake in envisioning alternative futures?

In cooperation with D/Arts.

March 2024

Monday, 4. March 2024,

Porös werden

Buchpräsentation

Wo finden heute öffentliche Begegnungen und gesellschaftliche Auseinandersetzungen statt? Wie können die Räume von Theatern oder Museen porös werden, um neue Vorstellungen geteilter Räume in migrantischen und diasporischen
Stadtgesellschaften zu erproben? Selbstorganisierte Initiativen, auch in Kollaboration mit Institutionen, leisten Wesentliches
für das Porös-Werden und erzeugen durch kulturelle und künstlerische Arbeiten neue Vorstellungen geteilter öffentlicher Räume. Das Buch versammelt Beiträge von Dramaturg*innen, Kurator*innen und Wissenschaftler*innen, die neue Praxen geteilter Räume, performativen Kuratierens und urbaner Dramaturgien vorstellen und theoretisch reflektieren.

Barbara Büscher, Professorin em. für Medientheorie und -geschichte an der HTWK Leipzig
Elke Krasny, Professorin an der Akademie der bildenden Künste Wien
Lucie Ortmann, Dramaturgin, Tanzhaus NRW, Düsseldorf

Barbara Büscher, Elke Krasny, Lucie Ortmann (Hg.), Porös-Werden. Geteilte Räume, urbane Dramaturgien, performatives Kuratieren, Wien: Turia + Kant 2024


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