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Bourdieu und die Kultur

Pierre Bourdieu (1930–2002) gehört zu den meistzitierten Sozial- und Kulturwissenschaftler*innen des 20. Jahrhunderts. Seine Konzepte und Studien haben die Kultur- und Sozialwissenschaften der letzten Jahrzehnte maßgeblich beeinflusst und werden in Debatten zu Klassismus weiterhin diskutiert. Im Fokus stehen sowohl die Analysen des Kunstfeldes, des künstlerischen Habitus und der kulturellen Herrschaft, als auch Fragen nach der Rolle des Staates bei der Reproduktion des Sozialen und der Bedeutung der „kolonialen Erfahrung“ für die Genese der Kulturtheorie Bourdieus. Dabei treten grundlegende Positionen einer kritischen Kultursoziologie zu Tage, für die sich die Schriften Bourdieus als nach wie vor instruktiv und aktuell erweisen.

Jens Kastner, Soziologe und Kunsthistoriker, Wien

Jens Kastner, Klassifikation und Kampf. Zur Aktualität der Kultursoziologie Pierre Bourdieus, Wien / Berlin: Turia + Kant 2024

https://youtube.com/live/mbGGuJ6Gxz4

Zukunft Bestand. Ökosoziale Transformation von Wohnhausanlagen

Klimakrise, Klimavulnerabilität und soziale Ungleichheit bilden einen Kontext, den heute jedes Projekt adressieren muss. Dies gilt auch für den Gebäudebestand: Zukunft Bestand ist ein Gesamtkonzept für die ökologische und soziale Sanierung bestehender Wohnhausanlagen. Das Buch zeigt anhand von zwei Fallbeispielen, wie 20 Maßnahmen – konkret, skalierbar und seriell replizierbar – Bestehendes erhalten und verbessern, Neues behutsam integrieren sowie Ressourcen sinnvoll einsetzen. Diese in den Maßstäben Siedlung, Gebäude und Detail dargestellte ökosoziale Transformation ist auf eine Vielzahl von Wohnhausanlagen in Österreich und darüber hinaus anwendbar. Das Buch dient so als Vorlage für tatsächliche Sanierungen des Bestands.

Laurenz Berger, Architekt, PROJEKT, Wien
Barbara Weber, Architektin, PROJEKT, Wien

Barbara Weber, Laurenz Berger, Zukunft Bestand. Ökosoziale Transformation von Wohnhausanlagen. Berlin: Ruby Press 2024

Singular-Plural: Zwischen Theorie und Praxis

Singular-Plural bezeichnet unter anderem, sich selbst als Teil einer gemeinsamen Erfahrung zu erleben. Gegenwärtig von einem radikalen Individualismus bedrängt, steht Singular-Plural als Denkfigur im Zentrum dreier Publikationen. Diese ordnen sich zwischen Performancetheorie und Praxis (Mariella Greil), zwischen empirischen Sozialwissenschaften und Theater (Iris Julian) sowie zwischen Neuen Materialismen und Posthumanismen (Isabella Schlehaider) ein. Im Dialog entfaltet sich ein singulärpluraler Sprachraum, um Verbindungsstellen zwischen den jeweiligen Forschungsansätzen auszuloten.

Mariella Greil, Künstlerin, Forscherin, Wien
Iris Julian, Kulturwissenschaftlerin, Wien
Isabella Schlehaider, Philosophin, Wien

Mariella Greil, Being in Contact. Encountering a Bare Body, Berlin / Boston: De Gruyter 2021
Iris Julian, Singular Plural Ways of Staging Together, Bielefeld: transcript 2024
Isabella Schlehaider, Tausend Subjekte. Der radikal pluralistische Subjektbegriff im kritischen Posthumanismus bei A. N. Whitehead, Stuttgart: Ibidem 2021

Working Class Daughters. Über Klasse sprechen

Working Class Daughters versammelt Gespräche zu Klasse, Geschlecht, Queerness, Arbeit, Migration, Widerstand und Sorge. Basierend auf Interviews, von Karolina und Kristina Dreit anhand eines Fragebogens geführt und in Performances und Installationen aufbereitet, und begleitet von visuellen Einschreibungen von Selina Lampe, behauptet das Buch eine Wirklichkeit, in der das Sprechen über Klasse nicht von Scham und Isolierung getragen wird, sondern Verbindungen schafft.

Karolina Dreit, Künstlerin, Soziologin, Lehrerin, Berlin
Kristina Dreit, Künstlerin, Dramaturgin, Berlin
Selina Lampe, Künstlerin, Moser
Moderation: Marcela Torres Heredia, Pädagogin, Forscherin, Wien

Kristina Dreit, Karolina Dreit, Working Class Daughters. Über Klasse Sprechen, Wien / Berlin: Mandelbaum Verlag 2024

https://youtube.com/live/il1CxmSb2uc?feature=share

Tausend Archen, Flucht als politische Handlung

Seit über hundert Jahren werden Fluchtbewegungen in Europa mit rassistischer Gewalt beantwortet. Aber das muss nicht so sein. Fluchtbewegungen sind auch immer schon politische Bewegungen gewesen, die für ein gutes Leben für alle, für ein Recht zu gehen und ein Recht zu bleiben, eintraten. Die Veranstaltung verwebt soziale, künstlerische und politische Perspektiven auf die Flucht: Wir sprechen über die lange Dauer der Flucht, über Wohnen und Übersetzen, über kleine persönliche Geschichten ebenso wie über die großen Fragen wie die Gewalt des Kapitalismus und die Grenzen der Demokratie.

Tamana Ayobi, Trainerin, psychosoziale Beraterin, Wien
Farila Neshat, Konzeptkünstlerin, Druckgrafikerin, Aktivistin, Wien
Johannes Siegmund, politischer Theoretiker, Wien

Johannes Siegmund, Tausend Archen, Flucht als politische Handlung, Berlin: Wagenbach 2024

In Kooperation mit Langer Tag der Flucht / UNHCR Österreich.

https://youtube.com/live/DwS4ehzwtl4