Straftaten einzelner Minderjähriger erregten zuletzt breite mediale und politische Aufmerksamkeit. Darauf folgten nicht nur populistische Forderungen zur Herabsetzung der Strafmündigkeit, es werden aktuell auch neue Zwangsansprüche an die Soziale Arbeit herangetragen. Möglichkeiten des „Festhaltens“, des temporären oder auch regelhaften „Einschließens“ in sozialpädagogischen Wohngemeinschaften stehen zur Diskussion. Vor dem Hintergrund struktureller Krisen und eines fortwährenden Ressourcenmangels in der Kinder- und Jugendhilfe treffen kinderrechtsorientierte Haltungen und sozialpädagogische Erziehungsstandards auf punitive Trends und Konzepte im Namen der Kriminalprävention. An diesem Abend knüpfen wir an Erfahrungen und kritische Positionen zu geschlossenen Einrichtungen in Deutschland an und diskutieren fachliche Perspektiven für die Soziale Arbeit.
Impulsvortrag: Tilman Lutz, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
Melanie Ehring, Hochschule Campus Wien
Nicole Ortner, Arbeitskreis Noah, Wien
Moderation: Gabriele Wild & Marc Diebäcker, Hochschule Campus Wien
Eine Reihe des BA-Studiengangs Soziale Arbeit der Hochschule Campus Wien.