Programm


April 2024

Mittwoch, 3. April 2024,

Climate Engineering

Buchpräsentation

Seit einigen Jahren sind Technologien, die die Folgen des anthropogenen Klimawandels rückgängig machen sollen, in den Klimaschutzplänen des Weltklimarats eingeplant. Um das Schlimmste zu verhindern, werden Projekte für einen „Plan B“ entwickelt, mit denen entweder die Sonne zwecks Abkühlung der Erde „abgeschattet“, oder aber das bereits emittierte Kohlendioxid wieder aus der Luft herausgeholt werden soll. Sogenanntes Climate Engineering, das Herumbasteln am Klima, ist nach offiziellen Verlautbarungen inzwischen unverzichtbar geworden. Wie können diese Vorhaben gesellschaftspolitisch eingeschätzt werden? Und wie sinnvoll sind sie aus einer Perspektive sozialer Gerechtigkeit?

Annette Schlemm, Physikerin und Philosophin, Milda / Thüringen
Moderation: Martin Birkner, Mandelbaum Verlag, Wien

Anette Schlemm, Climate Engineering. Wie wir uns technisch zu Tode siegen, statt die Gesellschaft zu revolutionieren, Wien: Mandelbaum 2023

Donnerstag, 11. April 2024,

Einfacher Hausrat

Buchpräsentation

Im Jahr 1916 rief die k. k. Kunstgewerbeschule Wien den Wettbewerb „Einfacher Hausrat“ aus, um preiswerte Möbel für die durch den Krieg verarmte Bevölkerung zu schaffen. Die Künstlerin Eva Engelbert nimmt das Thema zum Ausgangspunkt ihres Buches. Im Gespräch mit Jenni Tischer geht sie der Frage nach, welche Parallelen es zwischen den Ersatzstoffen aus dem Ersten Weltkrieg und der aktuellen Erforschung nachhaltiger Materialien gibt – zwischen Leerstellen in der Geschichtsschreibung und der Wiederbelebung traditioneller genderspezifischer Rollenverteilung. Welches widerständige Potenzial haben längst vergessene Praktiken und können sie zu einem empathischen und gleichberechtigten Zusammenleben beitragen?

Eva Engelbert, Künstlerin, Wien
Jenni Tischer, Künstlerin, Wien

Eva Engelbert, Thomas Geiger, Astrid Seme (Hg.), Einfacher Hausrat. Auch beim Stehen in Bewegung bleiben, Wien: Mark Pezinger Books 2023

Freitag, 12. April 2024,

Postmigrantisches Wien

Die Stadt, ihre Infrastruktur und ihre Institutionen

Keine Stadt ohne Migration: Zuwanderung hinterließ ihre Spuren in historischen Urbanisierungsprozessen, wie sie auch die Gegenwart unserer Städte prägt. Aber spiegelt sich diese Realität auch in den etablierten Institutionen der Stadt? Werden sie der Pluralität gesellschaftlicher Verhältnisse gerecht? Wie steht es um den Zugang zu Ressourcen, zu Räumen und Infrastrukturen, wie um die Teilhabe an den Entscheidungsprozessen um das städtische Zusammenleben? Und was bedeuten sie alle für die Perspektive einer möglichen solidarischen Stadt?

Gordana Crnko, IG Kultur Wien
Mbatijua Hambira & Marissa Lôbo, Kültür Gemma, Wien
Araba Evelyn Johnston-Arthur & Gabriela Urrutia Reyes, MUSMIG, Wien
Ivana Pilić, Moderatorin, Autorin, D/Arts, Wien
Amila Širbegović, TU Wien
Moderation: Michael Klein & Maik Novotny, ÖGFA, Wien

Eine Veranstaltung der ÖGFA – Österreichische Gesellschaft für Architektur.
Anmeldung: www.oegfa.at

Mittwoch, 17. April 2024,

Salon Philosophique

Sozialästhetik des Longcovid: Stigmatisierung, Einbildung oder Realität

Im Bereich von Long Covid – also über viele Monate bis Jahre bleibenden Krankheitsfolgen von Covid – haben sich Prozesse wie Verdrängung, Verleugnung und projektive Dynamiken nicht nur abgewickelt, sondern verwickelt. Ein somatisches Zustandsbild postviraler Natur (ähnlich, aber schwerer und häufiger wie bei anderen viralen Erkrankungen) wurde und wird auch in seinen neurologischen Aspekten zu einem psychoneurotischen Agieren umgedeutet – auch von Mediziner*innen. Für die tatsächlich Betroffenen – das sind die meisten, die damit zu kämpfen haben – ist das ein mehrfacher Nachteil, da die gesundheitliche Schwächung durch eine partiellen Neglect noch in Ihren Auswirkungen multipliziert.
Im Vortrag werden die verschiedenen medizinischen Tatsachen und ebenso die gesellschaftlichen Prozesse im
Zusammenhang damit dargelegt und beschrieben.

Georg Psota, Psychiater und Neurologe, Chefarzt der Psychosozialen Dienste in Wien

Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Sozialästhetik und psychische Gesundheit der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien gemeinsam mit dem Stiftungsfonds Erwin Ringel Institut.

Anmeldung: michael.musalek@sfu.ac.at

Donnerstag, 18. April 2024,

feminismen diskutieren

Immigrationshaft in der Ägäis

Haft im Kontext von Immigration ist eine weltweit verbreitete Praxis des Freiheitsentzugs, ohne Garantie auf in westlichen Demokratien normalerweise üblichen Rechtsschutz. Sarah Zischka zeigt am Beispiel Griechenlands die Segregation in Lagern nach nicht systematisch geprüfter Schutzbedürftigkeit und die unzureichende Versorgung mit Nahrung und Hygieneprodukten auf. Die Selektion nach Nationalitäten untergräbt das individuelle Recht auf Asyl, Faktoren geschlechterspezifischer Verfolgung werden meist nicht berücksichtigt.

Sarah Zischka, Sozialwissenschaftlerin, Wien
Moderation: Sabine Prokop,VfW, Wien

In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafteri*nnen.

Dienstag, 23. April 2024,

Podcasterei Meetup

Vernetzungstreffen

Beim Podcasterei-Meetup treffen seit neun Jahren regelmäßig Podcast- und Audio-Begeisterte aufeinander, umrahmt von zwei kurzen Vorträgen. Diesmal geht es unter anderem um „Die Plattformisierung des Podcasting-Ökosystems aus der Perspektive von Podcastenden in Österreich“: Wie umgehen mit den Veränderungen vom dezentralen, RSS-basierten Podcasting hin zu Walled-Garden-Plattformen wie Spotify, Podimo und Audible? Wie immer steht die Vernetzung und eigene Projektvorstellung im Zentrum.

Organisiert von Anna Masoner, Radiojournalistin, Georg Steinfelder, Künstler, Jana Wiese, Podcastproduzentin, Wien

In Kooperation mit der Podcasterei.
Anmeldung: mail@podcasterei.at

Mai 2024

Montag, 6. Mai 2024,

Nach der Flucht das Lager

Buchpräsentation

Während des Zweiten Weltkriegs und teilweise schon davor wurden Jüd*innen sowie andere Verfolgte des NS-Regimes in europäischen und außereuropäischen Zufluchtsländern unter oft menschenunwürdigen Bedingungen in Lager gesperrt. Die Internierung Geflüchteter ist in vielen Staaten bis heute gängige Praxis. Auch der Plan der EU, Asylverfahren an die Außengrenzen der Staatengemeinschaft oder in Drittländer auszulagern, steht in diesem Kontext. Zwei Sammelbände behandeln das Thema, auch aus der Perspektive Betroffener.

Gabriele Anderl, Wissenschaftlerin und Autorin, Wien
Herbert Langthaler, Asylexperte, Wien
Christoph Reinprecht, Soziologe, Universität Wien
Pnina Rosenberg, Kunsthistorikerin, Universität Haifa

Gabriele Anderl (Hg.), Hinter verschlossenen Toren. Die Internierung von Geflüchteten von den 1930er Jahren bis in die Gegenwart, Wien: Theodor Kramer Gesellschaft 2023

Gabriele Anderl, Linda Erker, Christoph Reinprecht (Hg.), Internment Refugee Camps. Historical and Contemporary Perspectives, Bielefeld: Transcript 2023

Dienstag, 7. Mai 2024,

S/M/L/XL

Partituren für wachsende Räume

Der öffentliche Freiraum bildet das einzig allgemein zugängliche Gut, das konsumfrei zur Verfügung steht. Landschaftsarchitektur
ist stets auch mit einem sozialen Anspruch verbunden. Sie kann Möglichkeitsräume eröffnen, die über die eigentliche Aufgabenstellung hinausgehen: beim Entwurf für einen Erinnerungsort ebenso wie im Wohnbau, bei Renovierung eines historischen Gartens, oder bei städtebaulich relevanten Planungen. Das Ergebnis ist dabei stets unfertig, Zeit dabei ein Baumaterial.

Maria Auböck, Landschaftsarchitektin, Wien
János Kárász, Landschaftsarchitekt, Wien

Eine Veranstaltung der Österreichischen Gesellschaft für historische Gärten.

Donnerstag, 16. Mai 2024,

SONIC AGENCY

Listening session, discussion & artist talk

Spurred on by the acuteness of current global events, Struma+Iodine is raising its voice in solidarity with the oppressed, the tortured, the silenced, and the unheard. Sound’s ability to touch the listener, to involve them via emotional and physical affection, turns the sonic into a partner in the fight for a more just world. Under the banner of Sonic Agency we are collecting recordings by artists who want to enforce a sonic activism, to establish new ways to think and act collectively via sonic means. The featured sounds lend themselves to global emancipatory struggles, and fights for freedom and equality. We’ll listen to the contributions collectively, before having an open discussion on politics and aesthetics in sound.

Moderation: Shilla Strelka, curator & Samo Zeichen, researcher, Vienna

Mittwoch, 22. Mai 2024,

Radical Art for Societies in Turmoil

Book presentation

Can radical film practices help to understand a disintegrating world? Can they have a healing effect? How can we maintain structures of solidarity in the field of radical media production for societies in turmoil and transition? Edited by members of the Berlin chapter of the International Radical Film Network, this collection investigates practices of audio-visual production that act on and struggle with the conditions of our time.

Andrea Ancira García, editor, Akademie der bildenden Künste, Wien
Ujjwal Kanishka Utkarsh, artist, Akademie der bildenden Künste, Wien
Moderation: Ursula Böckler, Julia Lazarus, Alexandra Weltz-Rombach, Radical Film Network Berlin

Ursula Böckler, Julia Lazarus, Alexandra Weltz-Rombach (eds.), Radical Film, Art and Digital Media for Societies in Turmoil, Berlin: K. Verlag 2023

Freitag, 24. Mai 2024,

Independent Space Index 2024

Kick-off Event // Depot Café

The 7th annual Independent Space Index Festival runs from 31. May until 2. June in the format of coordinated citywide open days. Visitors can see exhibitions and attend special events without pre-registration. The Independent Space Index was founded in 2017 with the aim of strengthening solidarity among like-minded cultural initiatives and highlighting their contribution to the Viennese art scene.

In cooperation with Independent Space Index.

Montag, 27. Mai 2024,

Rechte Angriffe auf die Demokratie

Diskussion

Die Liaison von Rechtspopulismus und Geschlechterpolitiken hat sich in den letzten Jahren zu einem globalen Phänomen entwickelt. Rechtspopulistische und rechtsextreme Akteur*innen warnen vor einer „Gleichmacherei“ von Frauen und Männern und diffamieren Geschlechtervielfalt. Angriffe auf trans und queere Lebensweisen, feministische Politiken und Gender-, Queer- und Trans-Studies werden auch von konservativen Akteur*innen auf die Agenda gesetzt – ganz besonders in Wahlkampfzeiten. Welche anti-demokratischen Geschlechter- und Sexualitätspolitiken gibt es in Österreich? Welche emanzipatorischen Widerstandspraktiken sind möglich?

Ayse Dursun, Politikwissenschaftlerin, Wien
Marty Huber, Queer Base, Wien
Marion Löffler, Politikwissenschaftlerin, Wien
Stefanie Mayer, Politikwissenschaftlerin, Wien
Moderation: Edma Ajanovic, Politikwissenschaftlerin, Wien & Gundula Ludwig, Gender Studies, Innsbruck

In Kooperation mit der ÖGGF – Österreichische Gesellschaft für Geschlechterforschung.

Freitag, 31. Mai 2024,

Vienna Shorts

Film Festival

FAIL BETTER: HOW TO CREATE SAFER SPACES
Best Practice Presentation and Discussion

When discussing festivals as safe or safer spaces, talk is cheap. But when it comes to implementation, expectations rise: awareness programs, demands for trigger warnings, navigating backlash in the event of political conflict, and much more. While meeting all needs may be impossible, we aim to explore how we can improve — or fail better — by sharing examples of festivals implementing guidelines for „safer spaces“. We address what works, how, and why, followed by an open discussion on the concept.

SOMETHING BETTER CHANGE: FILM & ACTIVISM
Panel Discussion and Film Screenings

Cinematic art serves as a powerful catalyst for shifting public perception and has been closely linked with activist causes since its inception. In the realm of short film, many artists are increasingly focused on challenging the status quo and addressing the current socio-political climate, driven by a yearning for change, one short film at a time. We encourage our guests to share films that have shown the activist potential of the moving image and, in doing so, have inspired their own work.

In cooperation with Vienna Shorts.
Detailed program: www.viennashorts.com

Juni 2024

Montag, 3. Juni 2024,

Vienna meets Prague

Festival

Vienna meets Prague ist ein mehrtägiges Festival, das die beiden gleichnamigen Städte – sowie Österreich und die Tschechische Republik insgesamt – im kulturellen Dialog verbindet. Von 2. bis 6. Juni finden an verschiedenen Orten in Wien Lesungen, Konzerte, Filmvorführungen und andere Veranstaltungen statt.

Vienna meets Prague is a cultural festival in early summer that puts the two eponymous cities — as well as Austria and the Czech Republic more broadly — into cultural dialogue. From June 2 to 6, book readings, concerts, film screenings, and other events are held in various venues across Vienna.

Eine Veranstaltung von Vienna meets Prague.
Aktualisiertes Programm: www.viennameetsprague.com

Mittwoch, 5. Juni 2024,

Female Utopias

Buchpräsentation

Warum brauchen wir in den Zwanzigerjahren des 21. Jahrhunderts immer noch nicht nur Utopien, sondern auch Frauen- und feministische Utopien? Die philosophische Tradition des Nachdenkens über Utopien, die bis zu Platon und Thomas More zurückreicht, verbindet den Begriff der Utopie mit der Vorstellung einer radikalen Alternative zu einer ungerechten Gesellschaftsordnung. Die Utopie verspricht nicht einfach eine Existenz ohne Ungleichheit und Ausbeutung, sondern schlägt vor, sich eine Harmonisierung verschiedener gesellschaftlicher als auch der Natur nicht entgegengesetzter Verhältnisse vorzustellen.

Evelyn Bernadette Mayr, Autorin und Professorin, Eggendorf bei Linz
Elke Punkt Fleisch, Künstlerin, Linz
Olga Shparaga, politische Philosophin, Wien
Moderation: Johanna Grubner, Soziologin, Linz / Wien

Daniela Banglmayr, Susanne Baumann, Sandra C. Hochholzer (Hg.), Female Utopias, Linz / Wien: 2024

Freitag, 7. Juni 2024,

Art, Performativity, Blackness, Futurity

Talk

Thabang Monoa and Elisabeth Bakambamba Tambwe present their powerful practices in art and performativity. They bring
together their different points of view and offer insights into the intersections of art, performativity, Blackness, and the future.
Their dialogue is challenging prevailing narratives and envision new possibilities for the role of art in shaping our collective
future.

Elisabeth Bakambamba Tambwe, performer and artist, Vienna
Thabang Monoa, researcher, theoretician, University of Cape Town, South Africa
Moderation: Asma Aiad & Marina Gržinić, Academy of Fine Arts Vienna

In Cooperation with the EU International Program Erasmus+ at the Academy of Fine Arts Vienna and the research project Conviviality as Potentiality funded by the Austrian Science Fund.

Dienstag, 18. Juni 2024,

Bourdieu und die Kultur

Buchpräsentation

Pierre Bourdieu (1930–2002) gehört zu den meistzitierten Sozial- und Kulturwissenschaftler*innen des 20. Jahrhunderts. Seine Konzepte und Studien haben die Kultur- und Sozialwissenschaften der letzten Jahrzehnte maßgeblich beeinflusst und werden in Debatten zu Klassismus weiterhin diskutiert. Im Fokus stehen sowohl die Analysen des Kunstfeldes, des künstlerischen Habitus und der kulturellen Herrschaft, als auch Fragen nach der Rolle des Staates bei der Reproduktion des Sozialen und der Bedeutung der „kolonialen Erfahrung“ für die Genese der Kulturtheorie Bourdieus. Dabei treten grundlegende Positionen einer kritischen Kultursoziologie zu Tage, für die sich die Schriften Bourdieus als nach wie vor instruktiv und aktuell erweisen.

Jens Kastner, Soziologe und Kunsthistoriker, Wien

Jens Kastner, Klassifikation und Kampf. Zur Aktualität der Kultursoziologie Pierre Bourdieus, Wien / Berlin: Turia + Kant 2024


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