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Heute

Nach der Flucht das Lager

Während des Zweiten Weltkriegs und teilweise schon davor wurden Jüd*innen sowie andere Verfolgte des NS-Regimes in europäischen und außereuropäischen Zufluchtsländern unter oft menschenunwürdigen Bedingungen in Lager gesperrt. Die Internierung Geflüchteter ist in vielen Staaten bis heute gängige Praxis. Auch der Plan der EU, Asylverfahren an die Außengrenzen der Staatengemeinschaft oder in Drittländer auszulagern, steht in diesem Kontext. Zwei Sammelbände behandeln das Thema, auch aus der Perspektive Betroffener.

Gabriele Anderl, Wissenschaftlerin und Autorin, Wien
Herbert Langthaler, Asylexperte, Wien
Christoph Reinprecht, Soziologe, Universität Wien
Pnina Rosenberg, Kunsthistorikerin, Universität Haifa

Gabriele Anderl (Hg.), Hinter verschlossenen Toren. Die Internierung von Geflüchteten von den 1930er Jahren bis in die Gegenwart, Wien: Theodor Kramer Gesellschaft 2023

Gabriele Anderl, Linda Erker, Christoph Reinprecht (Hg.), Internment Refugee Camps. Historical and Contemporary Perspectives, Bielefeld: Transcript 2023

In Kooperation mit der öge – Österreichische Gesellschaft für Exilforschung.

Tag der Befreiung: Josef (Pepek) Salomonovic

Josef Salomonovic (genannt Pepek) wurde 1938 in Mährisch-Ostrau geboren und ist Zeuge des Holocaust. Als Kind überlebte er das Ghetto Litzmannstadt sowie fünf Konzentrations- und Arbeitslager (Ausschwitz-Birkenau, Stutthof, Flossenbürg, Pirna und Zwodau). Anlässlich des 8. Mai berichtet Josef Salomonovic von seiner schweren Kindheit, von der Befreiung sowie dem Weiterleben.
Das Gespräch wird durch einen Film über Josef Salomonovic unterstützt, denn das Erzählen kostet dem Überlebenden Kraft. Begleitend stellt die Historikerin Shoshana Duizend-Jensen ihre 2024 erschienene Biografie PEPEK – Ein Kind überlebt den Holocaust vor.

Josef Salomonovic, Ingenieur, Überlebender des Holocaust, Wien
Shoshana Duizend-Jensen, Historikerin, freie Autorin, Wissenschaftlerin, Wien
Moderation: Lucia Engelbrecht, Politikwissenschaftlerin, literarische Übersetzerin, Wien & Lea Riener, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien

Shoshana Duizend-Jensen, PEPEK – Ein Kind überlebt den Holocaust, Wien: Löcker Verlag 2024

In Kooperation mit Initiative edut – Erzählen, Diskutieren und transgenerationelles Erinnern sowie JöH – jüdische österreichisch Hochschüler*innen.

https://youtube.com/live/0QP22kxD-Yc?feature=share

Radical Art for Societies in Turmoil

Can radical film practices help to understand a disintegrating world? Can they have a healing effect? How can we maintain structures of solidarity in the field of radical media production for societies in turmoil and transition? Edited by members of the Berlin chapter of the International Radical Film Network, this collection investigates practices of audio-visual production that act on and struggle with the conditions of our time.

Andrea Ancira García, editor, Akademie der bildenden Künste, Wien
Ujjwal Kanishka Utkarsh, artist, Akademie der bildenden Künste, Wien
Moderation: Ursula Böckler, Julia Lazarus, Alexandra Weltz-Rombach, Radical Film Network Berlin

Ursula Böckler, Julia Lazarus, Alexandra Weltz-Rombach (eds.), Radical Film, Art and Digital Media for Societies in Turmoil, Berlin: K. Verlag 2023

Female Utopias

Warum brauchen wir in den Zwanzigerjahren des 21. Jahrhunderts immer noch nicht nur Utopien, sondern auch Frauen- und feministische Utopien? Die philosophische Tradition des Nachdenkens über Utopien, die bis zu Platon und Thomas More zurückreicht, verbindet den Begriff der Utopie mit der Vorstellung einer radikalen Alternative zu einer ungerechten Gesellschaftsordnung. Die Utopie verspricht nicht einfach eine Existenz ohne Ungleichheit und Ausbeutung, sondern schlägt vor, sich eine Harmonisierung verschiedener gesellschaftlicher als auch der Natur nicht entgegengesetzter Verhältnisse vorzustellen.

Evelyn Bernadette Mayr, Autorin und Professorin, Eggendorf bei Linz
Elke Punkt Fleisch, Künstlerin, Linz
Olga Shparaga, politische Philosophin, Wien
Moderation: Johanna Grubner, Soziologin, Linz / Wien

Daniela Banglmayr, Susanne Baumann, Sandra C. Hochholzer (Hg.), Female Utopias, Linz / Wien: 2024

Bourdieu und die Kultur

Pierre Bourdieu (1930–2002) gehört zu den meistzitierten Sozial- und Kulturwissenschaftler*innen des 20. Jahrhunderts. Seine Konzepte und Studien haben die Kultur- und Sozialwissenschaften der letzten Jahrzehnte maßgeblich beeinflusst und werden in Debatten zu Klassismus weiterhin diskutiert. Im Fokus stehen sowohl die Analysen des Kunstfeldes, des künstlerischen Habitus und der kulturellen Herrschaft, als auch Fragen nach der Rolle des Staates bei der Reproduktion des Sozialen und der Bedeutung der „kolonialen Erfahrung“ für die Genese der Kulturtheorie Bourdieus. Dabei treten grundlegende Positionen einer kritischen Kultursoziologie zu Tage, für die sich die Schriften Bourdieus als nach wie vor instruktiv und aktuell erweisen.

Jens Kastner, Soziologe und Kunsthistoriker, Wien

Jens Kastner, Klassifikation und Kampf. Zur Aktualität der Kultursoziologie Pierre Bourdieus, Wien / Berlin: Turia + Kant 2024