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März 2024

Montag, 11. März 2024,

Geh Denken!

Die faschistische Stadt heute / morgen?

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Die faschistische Stadt heute / morgen?

Unter einem provokant angesetzten Titel werden Tendenzen der Formung urbaner Gemeinwesen erörtert: aktuelle Tendenzen im städtischen Alltagsraum sowie im Planen und Bauen, die zunehmend antidemokratisch und an manchen Punkten als faschistisch aufzufassen sind. Öffentlicher Raum, Architektur, Wohnbau und die Gestaltung gesellschaftlicher Lebensbedingungen sind Ausprägungen von Politik und von Machtformationen. Ausgehend von Beobachtungen dazu in Österreich und Deutschland sprechen wir invers – anhand des “Anti-” – von demokratischen Verhältnissen. Wir schlagen Symptomdeutungen und Unterscheidungsansätze vor: Wo haben wir es mit verschärften neoliberalen Zugriffen auf soziale Räume und Sicherungen zu tun? Wo wäre eher von neofeudal-autoritärer Entwicklung zu sprechen? Und wo zeigen sich im gebauten Raum Züge von faschistischen Denk- und Organisationsweisen – von ihrem Weg-haben-Wollen von “anderen”, ihrem Exzess an Mobilisierung, ihrem Flirten mit Gewalt?

Gabu Heindl, Architektin, Planerin, Aktivistin, Wien
Drehli Robnik, Essayist, Autor, Edutainer / Disk-Jockey, Wien

In Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST.

November 2024

Montag, 4. November 2024,

Geh Denken!

Das Album als Zeugnis

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Das Album als Zeugnis

In den letzten zwei Dekaden hat das Interesse an Fotoalben als Quellen der Zeitgeschichte erheblich zugenommen. Insbesondere im historischen Kontext von Nationalsozialismus und Holocaust haben Studien gezeigt, wie Fotoalben sowohl individuelle als auch kollektive historische Erfahrungen und Geschehnisse vermitteln können.
Anhand eines Albumbestandes aus dem Besitz der österreichisch-jüdischen Schwimmlegende Fritzi Löwy (1910–1994) diskutieren wir visuelle Erinnerungspraxen nach dem Holocaust. Nach ihrer Rückkehr aus dem Exil verarbeitete Löwy ihre Erlebnisse von Verfolgung, den Verlust naher Angehöriger und ihre eigene Flucht in zwei Fotoalben.

Vida Bakondy, Historikerin und Kuratorin

In Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST.

März 2023

Dienstag, 14. März 2023,

Geh Denken!

tin*stories erzählen

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tin*stories erzählen

Trans*, inter* und nicht-binär (tin*) sind kein Trend – das zeigt ein Blick in die Geschichte. Doch leider werden Geschichten, die nicht in die weiße, cis-, endo-, heteronormative Perspektive von Geschichtsschreibung passen, viel zu selten erzählt und damit unsichtbar gemacht. Der Sammelband tin*stories. Trans | inter | nicht-binäre Geschichte(n) seit 1900 will das anhand verschiedener Beiträge ändern. Anton Schulte hat darin einen Text veröffentlicht, der die Lebensgeschichten von zwei trans* Personen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Frankfurt am Main und Wien erzählt. Im Rahmen seines Masterstudiums in Queer History am Goldsmiths College in London stieß er auf die Akten von Walter H. und Ernestine W. Anton wird seine Recherche vorstellen und mit uns besprechen, wie die Lebensrealität von trans* und geschlechtsunkonformen Personen in einer Gesellschaft aussah, in der Abweichung von der biologistischen Geschlechtermatrix (oder -binarität?) als undenkbar galt.

Anton Schulte, Institut für Geschichte Martin-Luther-Universität Halle

In Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST.

April 2023

Dienstag, 25. April 2023,

Geh Denken!

Wer sind wir? Kon sam ame?

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Wer sind wir? Kon sam ame?

Rom*nja und Sinti*zze sind seit etwa 600 Jahren ein prägender Teil der österreichischen Kultur und Gesellschaft. Doch das Unwissen über die jüngste anerkannte österreichische Volksgruppe ist in der Bevölkerung bis heute groß.
In dem interaktiven Quiz Wer sind wir? Kon sam ame? stellen die Rom*nja-Aktivist*innen Laura Darvas und Samuel Mago von der Hochschüler*innenschaft Österreichischer Rom*nja und dem Verein EXIL dem Publikum Fragen in den vier Kategorien: Allgemein, Geschichte, Kultur und Antiziganismus. Ziel des Ratespiels ist es Punkte zu sammeln – und natürlich Wissen über die größte europäische Minderheit.

Samuel Mago, HÖR, Roma-Aktivist, Antirassismus-Trainer, Schriftsteller, Redakteur, Wien
Laura Darvas, HÖR, Roma-Aktivistin, Jus-Studentin, Wien

In Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST.

März 2022

Dienstag, 15. März 2022,

Geh Denken!

Sexuelle und geschlechtliche Differenzen im Spiegel der Akten

2016 wurden auf dem Dachboden der Klinik der Universität Halle an der Saale 232 Laufmeter Patient*innenakten gefunden, die einen Zeitraum von 1888 bis 1989 umfassen. Der Aktenfund ist einzigartig. Unter den Akten finden sich auch jene von Menschen, die aufgrund von wahrgenommenen „sexuellen oder geschlechtlichen Abweichungen“ in die Universitäts-Nervenklinik eingewiesen und dort medizinisch behandelt wurden.
Der Vortrag setzt sich damit auseinander, welche Narrative sich im Laufe der Behandlungen herausbildeten. Wie entwickelten Ärzt*innen ihre Methoden? Wie kamen sie zu einer Diagnose? Welche gesellschaftlichen Ideale und welche konkreten Ziele wurden mit Therapien verfolgt? Am Beispiel von zwei konkreten Fällen (1919–1945) wird aufgezeigt, dass die vermeintliche Therapie Patient*innen vor allem in eine gesellschaftlich sanktionierte Zweigeschlechtlichkeit führen sollte.

Anton Schulte, Institut für Geschichte, Martin-Luther-Universität Halle (Saale)

In Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST.

April 2022

Dienstag, 26. April 2022,

Geh Denken!

Queer History in den Arolsen Archives

In den 1970er Jahren forschten Wissenschafter*innen erstmals ausführlich in den Dokumentenbeständen der heutigen Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution (AroA) zum Schicksal von Männern*, die während der NS-Zeit als homosexuell verfolgt worden waren. Seit einigen Jahren rückt auch die Erforschung der damaligen Lebensumstände lesbischer Frauen* und aus heutiger Perspektive queerer Menschen in den Fokus. Als eines der weltweit größten Archive zur NS-Verfolgung sind die AroA mit Sitz im hessischen Bad Arolsen auch hier Anlaufstelle. Jedoch bestehen nach wie vor große Forschungslücken hinsichtlich der Verfolgung queerer Menschen, die auch auf Leerstellen in der archivischen Erschließung zurückzuführen sind.

Kim Dresel, wissenschaftliche Mitarbeiterin/Archivarin, Arolsen Archives, Berlin
Katharina Menschick, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Arolsen Archives, Berlin

In Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST.

Oktober 2022

Dienstag, 18. Oktober 2022,

Geh denken!

Geschichtskultur 2.0: Der Zweite Weltkrieg im digitalen Spiel

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Geschichtskultur 2.0: Der Zweite Weltkrieg im digitalen Spiel

Erstaunlich viele digitale Spiele verwenden den Zweiten Weltkrieg als thematischen Hintergrund und beeinflussen damit die Geschichtsvorstellungen Jugendlicher. Die angebotenen Geschichtsbilder sind mitunter problematisch: Wehrmachtsverbrechen werden ausgespart, der Krieg wird als Abenteuer dargestellt oder die Shoah schlichtweg nicht thematisiert. Demgegenüber gibt es eine Reihe von Spielen, die sich auf ernste und lehrreiche Art und Weise mit dem Nationalsozialismus, mit dem Widerstand oder mit der NS-Aufarbeitung beschäftigen. Im Zentrum des Workshops steht die Frage, wie ein verantwortungsvoller erinnerungskultureller Umgang mit der NS-Geschichte aussehen kann.

Alexander Preisinger, Leitung GameLab der Fachdidaktik Geschichte der Universität Wien

In Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST.

November 2022

Dienstag, 22. November 2022,

Geh Denken!

Holocaust Education – ein Nebenjob?

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Holocaust Education – ein Nebenjob?

Die Bedeutung des Lehrens und Lernens über National­sozialismus und Shoah wird in der Öffentlichkeit regelmäßig betont. Insbesondere NS­-Gedenkstätten sollen Orte der Demokratiebildung und der Prävention von Rechtsextremismus sein. Selten wird jedoch nach den erforderlichen Rahmenbe­dingungen gefragt. Diese weisen erhebliche Diskrepanzen zu den ambitionierten pädagogischen Zielsetzungen auf.
Während Rassismus und Antisemitismus in den Ausbildungen von Guides bzw. Vermittler*innen weitgehend fehlen, sind sie mit prekären Beschäftigungsbedingungen konfrontiert – mit weitreichenden Folgen. Ein Positionspapier präsentiert konkrete
Verbesserungsmöglichkeiten.

Michael Hollogschwandtner, Netzwerk transform! Europe, Wien

In Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST.

September 2021

Mittwoch, 29. September 2021,

Geh Denken!

Filmscreening “Voices of Children”

Der mit einem Emmy prämierte Dokumentarfilm Voices of Children (1998) der Filmemacherin und Holocaustüberlebenden Zuzana Justman erzählt die Geschichte der drei Überlebenden Michael Kraus, Helga Weissová-Hošková und Helga Pollak-Kinsky des Ghetto Theresienstadt.
Vom NS-Regime als ‚Vorzeigeghetto‘ und ‚Altenghetto‘ propagandistisch inszeniert, diente die ehemalige Garnisonsstadt ab 1941 als Sammel- und Durchgangslager für Jüd*innen. Anhand von Tagebuchaufzeichnungen und Erinnerungen schildert der Film eindrücklich die Erlebnisse im Lager.
Daneben steht vor allem das Weiterleben nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Zentrum.

Aylin Basaran, Filmemacherin und Historikerin, Wien
Zuzana Justman, Voices of Children (1998), OV (DE/CZ/EN) mit engl. UT
Mit Genehmigung von Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V.
In Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST.

Oktober 2021

Mittwoch, 27. Oktober 2021,

Geh Denken! // ONLINE-Veranstaltung // IN ENGLISH

Can we remember? – Remembrance culture and politics in the Czech Republic

The memory and remembrance of the Holocaust in Czech Republic and other Eastern Countries was deeply influenced by 40 years of communist rule and is now institutionalized in established commemorations and memorials. At this point it is time to reflect on the current remembrance culture and its importance in the Czech Republic.

How do the Commemoration and “commemoralization” look like 80 years after the end of the Second World and of communist rule? How do we connect the official commemoration to the living memory of our communities and each one of us? How do memorials shape our view and perception of history and how is our view of history shaping the memorials?

Tereza Štepkovà, former director of the Terezin Initiative Institute in Prague, member of the of the Czech Delegation at International Holocaust Remembrance Alliance

In Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST.

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Can we remember? – Remembrance culture and politics in the Czech Republic

Mai 2014

Donnerstag, 22. Mai 2014,

Geh Denken! Spezial: Auschwitz, wie im Film?

Buchpräsentation und Diskussion

Welchen Stellenwert haben visuelle Eindrücke der Besucher_innen von Gedenkstätten wie Auschwitz-Birkenau oder Mauthausen für das deutende Verstehen der Vergangenheit? Die semiotische Kraft dieser Orte ist heute eine Ausdrucksfläche für universale und partikulare Bildnarrative. Halböffentliche mediale Praktiken, wie sie im Fotografieverhalten an Gedenk-stätten zum Ausdruck kommen, werden die Zukunft der Erinnerung entscheidend mitprägen.

 

Helga Amesberger, Institut für Konfliktforschung, Wien

Till Hilmar, Center for Cultural Sociology,Yale University

 

Till Hilmar: Storyboards der Erinnerung. Eine empirische Fall-studie zu Geschichtsbildern und ästhetischer Wahrnehmung beim Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, Wien, New Academic Press 2014.

 

In Kooperation mit Gedenkdienst

 

Oktober 2014

Dienstag, 14. Oktober 2014,

Die Wiener Flaktürme als Erinnerungsorte

Geh Denken!

Der Semesterschwerpunkt der Reihe Geh Denken! widmet sich der Geschichte und Erinnerung an ˈvergessene Lagerˈ und Aspekten von Lager- und Täter_innengeschichten, die in der Öffentlichkeit wenig beachtet wurden und derzeit Gegenstand historischer Forschungen sind.

Das Wissen um den massiven Einsatz von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen auf den Baustellen, im Betrieb sowie in den Produktionsstätten innerhalb der Flaktürme fehlt ebenso wie ein öffentliches Bewusstsein für diesen Aspekt der NS-Stadtgeschichte. Ute Bauer-Wassmann leitet das Projekt Fundort Flakturm zur Dokumentation der historischen Überreste im Inneren des Turmes im Augarten.

Ute Bauer-Wassmann, Interdisziplinäres Forschungszentrum Architektur und Geschichte

In Kooperation mit Gedenkdienst

Oktober 2011

Mittwoch, 12. Oktober 2011,

„Euthanasie“ – Geschichte und Erinnerung

Die Erinnerung an die „Euthanasie“-Verbrechen im Nationalsozialismus und ihre Aufarbeitung in Österreich ist neuer Themenschwerpunkt im Rahmen der Geh Denken!-Reihe. Zu Beginn werden offene Fragen zu verschiedenen Feldern – von Medizin bis hin zur pädagogischen Vermittlung – behandelt. Wo liegen noch offene Fragen in der historischen Forschung, welche Verbrechen müssen noch aufgearbeitet werden und wie gestaltet sich der Stand der Erinnerung an das ‚Euthanasie‘-Programm des ‚Dritten Reichs‘ in Österreich?

 

Eberhard Gabriel, Otto-Wagner-Spital
Veronika Hofer, MedUni Wien
Wolfgang Neugebauer, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands
Florian Schwanninger, Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim
Moderation: Adina Seeger

In Kooperation mit GEDENKDIENST


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