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Jänner 2023

Dienstag, 24. Jänner 2023,

Kunst und Klasse 2/3

Störfaktor Arbeiter*innenklasse

Kunst und Kultur sind von Machtstrukturen durchzogen.Sichtbar werden Klassenverhältnisse auch in den Ausbildungsstätten: Es sind künstlerische Institutionen selbst,die sich in ihrem Selbstverständnis an ein bürgerliches Publikum richten und Vorstellungen von sozialen Klassen reproduzieren.
Was heißt es, in der Armuts- oder Arbeiter*innenklasse aufgewachsen zu sein und sich als Künstler*in behaupten zu müssen? Existieren überhaupt Stipendien und Netzwerke? Mit welchem Kapital stattet das Künstler*innendasein (auch prekäre) Künstler*innen aus? Und birgt die „Klassenreise“ das radikale Potenzial, das bürgerliche Selbstverständnis zu erschüttern?

Jakob Lena Knebl, Künstler*in und Professor*in, Universität für angewandte Kunst Wien
Jelena Micić, Künstlerin und Kuratorin WIENWOCHE, Wien
Moderation: Julischka Stengele, Künstlerin und Performerin, Wien

Dienstag, 31. Jänner 2023,

Kunst und Klasse 3/3

Poverty Chic vs. Working Class Hero

Das Proletariat wird gesellschaftsfähig, wenn es von privilegierten Klassen imitiert werden kann, als künstlerisches Zitat tauglich oder als soziales Experiment erfahrbar ist. Das Spiel mit Symbolen und Codes ist vielschichtig: Bobos erfreuen sich in authentisch abgeranzten Beisln an Taschen mit Aldi-Logos für mehrere hundert Euro. Studierende aus der Oberschicht frönen dem „Poverty Chic“ und zeigen, dass sie reich genug sind, um es sich leisten zu können, arm auszusehen.
Welche Rolle spielt die Vereinnahmung von Lebensweisen und Symbolen der Arbeiter*innenklasse in der Kunst, der Musik und im Theater? Welche unterschiedlichen Zugänge sind möglich? Gibt es Kulturformen, die klassenverbindend sind?

Sarah Held, Kulturwissenschaftlerin und Kunstschaffende, Wien
Stefanie Sargnagel, Autorin, Cartoonistin, Wien
Moderation: Brigitte Theißl, Journalistin, Wien

November 2023

Schwerpunkt 2023: Brüchige Ordnungen
Samstag, 18. November 2023,

Kunst und Klasse

Workshop: Systemcheck

Spielen wir gegen die Regeln der Kunst, wenn wir Klassenverhältnisse im Kulturbetrieb sichtbar machen? In diesem Workshop sehen wir uns Kulturpolitik in Hinblick auf Besitz, Ressourcen und Habitus an: Was bedeutet Klassismus für Kunstschaffende und wo ist Klassismus in kulturpolitischen Strukturen und Entscheidungen eingelassen? Wie beeinflusst sozialer und finanzieller Hintergrund den Zugang zu kulturellen Angeboten?
Neben der Analyse von Klassismus in verschieden Feldern der Kulturpolitik, finden auch persönliche Erfahrungen der Teilnehmenden mit Klassismus in ihrem Kunst- und Kulturschaffen Platz.
Abschließend wollen wir Forderungen an die Kulturpolitik formulieren: Was muss sich ändern, damit sie antiklassistisch wird? Unsere Forderungen werden am 30.11. beim Podium unter dem Titel „Kunst und Klasse #4: Kulturpolitik braucht Klassenpolitik“ publik gemacht.

Leitung: Betina Aumair, Literaturwissenschaftlerin, Erwachsenenbildnerin und Text(il)künstlerin, Wien
Teilnahme kostenfrei, Anmeldung erforderlich (max. 15 Teilnehmende): depot@depot.or.at

Schwerpunkt 2023: Brüchige Ordnungen
Donnerstag, 30. November 2023,

Kunst und Klasse #4

Kulturpolitik braucht Klassenpolitik

Kulturpolitik braucht Klassenpolitik. Und Kunst braucht Kulturpolitik. Allerdings wissen wir, dass Politik vor allem von jenen bestimmt wird, deren Lebensentwürfe von politischen Entscheidungen unabhängig sind. Kulturpolitik ist keine Ausnahme. Wie steht es also mit dem Klassenthema in der Kulturpolitik? Wie würde eine Kulturpolitik aussehen, die Klassenverhältnisse berücksichtigt? Welche Forderungen haben wir an die Kulturpolitik? Diesen Fragen stellen wir uns in der Fortsetzung der Reihe zu Kunst und Klasse.

Lua Mauff, Künstler*in, Kulturarbeiter*in und Prozessbegleiter*in, Wien
Natalia Gurova, Journalistin und Künstlerin, Wien
Marissa Lôbo, Künstlerin und Kuratorin, Wien
Moderation: Brigitte Theißl, Journalistin, Wien

Dezember 2022

Montag, 5. Dezember 2022,

Kunst und Klasse (1/3)

Community Art und Intervention

Partizipative Kunst demokratisiert künstlerisches Schaffen und interveniert in bestehende (Klassen-)Verhältnisse. Etwa, wenn Bewohner*innen eines Stadtviertels die Veränderungen ihres Umfelds künstlerisch ausdrücken oder Passant*innen gemeinsam an einem Gemälde arbeiten.
Solche „Community Art“ wird aber auch im Kontext von sozialer Arbeit und kultureller Bildung als Methode und pädagogisches Instrument eingesetzt. Dabei geht es um Emanzipation und Selbstermächtigung, aber auch um die Erweiterung persönlicher Kompetenzen. Welches Potenzial hat Community Art, gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen und welche Fallstricke birgt sie als pädagogischer Ansatz?

Natalie Deewan, Schrift-hin-und-her-stellerin, TJ (Text Jockey), Wien
Susi Rogenhofer,
Vorstand IG Kultur, Musikerin, Kulturarbeiterin, Kunst- und Kulturvermittlerin, Wien
Moderation: Betina Aumair, Literaturwissenschafterin, Erwachsenenbildnerin und Text(il)künstlerin, Wien

 

November 2019

Freitag, 22. November 2019,

Klassenverhältnis als Massenerfahrung

Tagung

Class is back. Sie war nie weg. Aber sie war auch nicht gegeben. Aus dem Schatten produktivistischer Vielheits- und elastischer Prekaritätstheorien tritt Klasse als Konzept und Wirklichkeit in ihrem Nicht-Dasein hervor. Klasse gibt es nicht ohne Einrichtung und ‚Bewusstsein‘; es gibt sie im Klassenkampf und als Konstellation, weniger als Kultur; es gibt sie als Selektions-Operator; im Murks intersektionaler Gewaltregimes; als indiskrete Scham des Proletariats und konkrete Schamlosigkeit der Bourgeoisie, deren gesegnete Klassenmacht neofeudal außer sich ist. Thema dieses Vortrags- und Diskussionsabends ist, wie Klasse Erfahrung wird: in Kunst, Film, Video und Bildungssystem.

16.00 Einleitung

16.30 Ruth Sonderegger, Philosophin, Akademie der bildenden Künste Wien
Massive Klassenverhältnisse. (Kunst)Universitäre Bildung
Moderation: Drehli Robnik

17.45 Jens Kastner, Soziologe und Kunsthistoriker, Akademie der bildenden Künste Wien
Klasse als Kampf(Begriff). Zur Klassenblindheit (in) der bildenden Kunst
Moderation: Karin Harrasser, Abteilung für Kulturwissenschaft, Kunstuniversität Linz

19.00  Drehli Robnik, Essayist und Gleitzeitphilosoph zu Film und Politik, Wien
Class Is Us – also ein Verhältnis: Zur Film-Wahrnehmung von Gegner*innen und Außen
Moderation: Karin Harrasser

20.15 Renée Winter, Historikerin und Kulturwissenschafterin, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien
Video mit Klasse. „Arbeiterfernsehen“, Zeugnis und Video als Selbstoptimierungs-instrument im Neoliberalismus.

Moderation:Joachim Schätz, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien

Konzept: Drehli Robnik für PolitikProjektionen ¦ Viel*im*Film und das IWK

März 2016

Dienstag, 15. März 2016,

Jüdischer Sport in Metropolen von 1918 – 1939

Symposium

Wie wird das sportliche Engagement von und seine Geltung für Jüd_innen in der Zwischenkriegszeit bewertet, welche Bedeutung hatten jüdisch geprägte oder beeinflusste Bewegungskulturen in europäischen Metropolen? Welche Rolle spielten sportliche Erfahrungen für die Aushandlung von „Jewish difference“ sowie für damit verbundene universalistische Emanzipationsprojekte im Spannungsfeld von Religion, Zionismus, Politik und „Assimilierung“?

Montag, 14. März, 13.00 – 20.00


13.00 – 15.00  
Jüdische Sportfunktionäre im Wien der Zwischenkriegszeit. Bernhard Hachleitner, Wien

Sport und die Suche nach Gemeinschaft in den europäischen Metropolen der Zwischenkriegszeit. Anke Hilbrenner, Bonn

Vorstadt, Sport und jüdische Identitäten. Sema Colpan/Bernhard Hachleitner/Matthias Marschik, Wien

15.15 – 17.15  
Jewish and Catholic Sport Clubs and Dutch Identity in the inter-war years. Marjet Derks, Nijmegen

Modern Hungary imagined through sport: debates on ethnicity class and gender in interwar popular culture. Anna Manchin, New York/Jerusalem

From Turnen to Competitive Sports in the Jewish Community in Palestine, 1918 -1939. Ofer Idels, Tel Aviv

 

18.30 – 20.00

Podiumsgespräch: Sport erinnern

Victor Hugo Klagsbrunn, Rio de Janeiro, BRA,
Erich Hackl, Wien / Madrid
Bernhard Hachleitner
m Gespräch mit Roman Horak, Universität für angewandte Kunst Wien

 

Dienstag, 15. März, 9.00 – 17.45

9.00 – 11.00

Political and social activities of the Maccabi Sports Union in Bulgaria (1885-1949). Rumyana Marinova-Christidi, Sofia

Makkabi, Jutrzenka, Wisla and Cracovia – Polish-Jewish Krakow from the perspective of football. Bogna Wilczyńska, Krakau

Zwischen „doikeyt“  und Klassenkampf – Zur Rolle der linksradikalen Sportorganisation Morgnshtern im Sport der polnischen Juden. Diethelm Blecking, Freiburg i. Breisgau

11.00 – 13.15

Juden und Antisemitismus im metropolitanen Schweizer Sport in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Christian Koller, Zürich

Der jüdische Sport im Salzburg der Zwischenkriegszeit. Andreas Praher und Robert Schwarzbauer, Salzburg

Döbling und die jüdischen Funktionäre des First Vienna Football Club. Alexander Juraske, Wien

14.45 – 17.00

Mythos „Judenklub“ – Feindbildkonstruktionen im mitteleuropäischen Fußball der Zwischenkriegszeit. Rudolf Oswald, Würzburg

Die Rolle des jüdischen Sports in der Mainmetropole Frankfurt vor und nach dem 30. Januar 1933. Lorenz Peiffer, Hannover:

Alfred Cossen und die Sportgruppe „Schild“: Hamburger Juden – Deutsche Patrioten. Claudia Bade, Hamburg

Antisemitismus in der „Stuttgarter Erklärung“ vom 9. April 1933 und dessen Umsetzung im Alltag süddeutscher Fußballclubs. Markwart Herzog, Irsee

17.15 – 17.45 Abschlussdiskussion

Kooperation Universität für angewandte Kunst Wien und Universität Wien


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